(ots) - Durchgreifende Reformen in der Arbeitsmarktpolitik
fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband angesichts aktueller
Zahlen, nach denen die Verweildauer von Arbeitslosen in Hartz IV
erneut gestiegen ist. Einmal arbeitslos, sei es immer schwerer für
Hartz-IV-Beziehende, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Durchschnittlich dauere es mittlerweile 21 Monate, bevor die Menschen
überhaupt Beschäftigung fänden, rund 400.000 Langzeitarbeitslose
seien auf absehbare Zeit so gut wie gar nicht mehr in den ersten
Arbeitsmarkt vermittelbar. Der Verband fordert vor diesem Hintergrund
öffentlich geförderte Beschäftigungsangebote.
Nach Auffassung des Verbandes zeigt sich aktuell, dass Hartz IV
kein Sprungbrett ist und niemals war. "Wenn überhaupt dann werden die
Menschen zu großen Teilen in einem Hamsterrad gehalten, aber sie
werden nicht in gute Beschäftigung vermittelt. Hartz IV ist für viele
Menschen schlicht eine Sackgasse", kritisiert Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Der Verband
weist darauf hin, dass die faktische Vermittlungsquote von
arbeitslosen Hartz-IV-Beziehenden in Arbeit durch die Jobcenter
lediglich bei knapp fünf Prozent liegt.
Das gesamte System Hartz IV gehöre auf den Prüfstand, fordert der
Paritätische. Zwingend notwendig sei die Abschaffung der Sanktionen
in Hartz IV und ein Ausbau öffentlich geförderter Beschäftigung.
"Alle Praktiker wissen, dass die Betreuung alleine nicht mehr weiter
führt bei rund 400.000 Langzeitarbeitslosen, die praktisch nicht mehr
auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln sind. Wenn es aber der
erste Arbeitsmarkt nicht hergibt, dann braucht es andere Angebote",
so Schneider. "Statt sanktionsflankierter Maßnahmen ohne Perspektive
brauchen wir echte maßgeschneiderte Betreuung in einem öffentlich
geförderten Beschäftigungssektor", fordert Schneider.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, eMail: pr(at)paritaet.org
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