(ots) - Mit Blick auf die vielen Brücken, die unter der
Last von Liebesschlössern ächzen, ist es nur schwer vorstellbar, dass
sich in Deutschland überhaupt noch Paare scheiden lassen. Mit dem
Willen, dass die Beziehung nie auseinandergeht, schmeißen Paare die
Schlüssel der Schlösser ins Wasser. Das mag kitschig sein, aber auch
ein Symbol für gesellschaftlichen Wandel. Denn die Paare, die sich
für eine Ehe entscheiden, treffen diese Entscheidung in der Regel
wohlüberlegt und frei von Zwängen. Das sind Paare, die nicht heiraten
müssen, weil sie zusammenziehen wollen oder ein Kind erwarten. Paare,
die deutlich älter sind, als ihre Eltern und bereits wissen, was sie
wollen. Paare, die sich unabhängig voneinander und von
Geschlechterrollen verwirklichen. Paare, die also schon fest im Leben
stehen und lange überlegen, bevor sie sich für eine Ehe entscheiden.
Trotz dieser Entwicklungen wird noch immer jede dritte Ehe in
Deutschland geschieden. Die Gründe dafür sind so individuell wie die
Menschen, die sich für eine Ehe entscheiden, doch es gibt auch
strukturelle Probleme. In erster Linie sind das Belastungen am
Arbeitsplatz und Probleme bei der Kinderbetreuung. In allen Branchen
muss in immer kürzerer Zeit immer mehr geleistet werden. Doch diese
Arbeitszeitmodelle stimmen nicht mit den Angeboten in der
Kinderbetreuung überein. Ein Problem, das mit politischem Willen
gelöst werden könnte, und dessen Lösung Paaren vielleicht nicht immer
die Scheidung, mit Sicherheit aber enorme Belastungen, ersparen
würde.
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