(ots) - Zu den anspruchsvollsten Zielen des neuen
Koalitionsvertrages gehört dieses: "Ländliche Regionen und
Ballungsräume brauchen wieder gleichwertige Entwicklungschancen."
Über Jahrzehnte hat sich das Gegenteil in NRW verstetigt. Früher
ermöglichte die Montan-Industrie im Ruhrgebiet mehr Wohlstand als auf
dem Land. Heute sind es die Boom-Städte entlang der Rheinschiene, die
mit ihrem Mix aus guter Infrastruktur, attraktiven Jobs und niedrigem
Altersdurchschnitt dem Land den Rang ablaufen. Und in Regionen, denen
die Bevölkerung davonläuft, wird kaum investiert. Diesen Teufelskreis
zu durchbrechen, ist die eigentliche Aufgabe der Heimatministerin.
Auf das Zechensterben reagierte das Land mit neuen Universitäten im
Ruhrgebiet. Das war weitsichtig. Eine vergleichbare Leuchtturm-Idee
fehlt im neuen Koalitionsvertrag. Aber es gibt gute Ansätze. Die
Landarzt-Quote oder der Plan, Kommunen auf dem Land wieder mehr
Gestaltungsspielraum bei der Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen
zu gewähren. Auch die Entscheidung, dem Thema ein Ministerium zu
widmen, ist gut: Das Heimatministerium könnte ein neues
Schlüssel-Ressort werden. Aber auch eine große Blamage.
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