Sinkende Kosten und steigende Nachfrage versprechen hohe Gewinne für Wind- und
Solaranlagenhersteller
(firmenpresse) - Ein rauer Wind weht im winterlichen Kopenhagen. Die Enttäuschungen über die
Klimakonferenz sind groß, da keine verbindlichen Abkommen zur Senkung des CO2-
Ausstoßes verabschiedet wurden, scheint zumindest für Unternehmen aus dem Bereich
Erneuerbare Energien die Sonne. Vieles wurde bereits beschlossen. So will etwa die
Europäische Union den Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 20 bis 30
Prozent des Gesamtstromverbrauchs heben. Auch die USA wollen im Rahmen der
Renewable Portfolio Standards den Anteil an erneuerbaren Energien am
Gesamtverbrauch erhöhen. „Die USA werden zukünftig der wichtigste Absatzmarkt für
erneuerbare Energien“, sagt Thiemo Lang, Manager des SAM Smart Energy Fund der
Schweizer Gesellschaft SAM. Neben den politischen Bekenntnissen zur Senkung des
CO2-Ausstoßes sprechen der wachsende Energiebedarf in den Schwellenländern sowie
die begrenzten Ölreserven für eine steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Die
Bank Sarasin erwartet für die Fotovoltaik-Industrie ein Wachstum des globalen Marktes um
45 Prozent im kommenden Jahr. Davon profitiert etwa die deutsche SMA Solar. Das
Unternehmen stellt Wechselrichter her, die in Solaranlagen Gleich- in Wechselstrom
umwandeln, ihr Weltmarktanteil: 40 Prozent.
Vorreiter Deutschland
Deutschland gehört zu den Vorreiterländern für erneuerbare Energien. Die
Einspeisevergütung der Bundesnetz-
agentur stärkte die Nachfrage nach Strom aus Wind- und Sonnenenergie. Die
Unterschiede zwischen den Sektoren sind groß: Windkraftanlagen
stehen in großen Windparks, Solar¬anlagen finden sich oft auf privaten Hausdächern.
Transport und Wartung von Windkraftanlagen gestalten sich deutlich komplizierter als etwa
bei Solarzellen.
In Europa ist der Markt für Windeenergie bereits weitgehend konsolidiert. Europäische
Unternehmen wie die dänische Vestas Wind, die spanische Gamesa oder die
norddeutsche Nordex bestimmen den Markt, während China nur langsam aufholt.
„Chinesische Windturbinen werden als weniger zuverlässig eingeschätzt“, sagt Nektarios
Kessidis, Portfoliomanager und Analyst für nachhaltige Investments bei DWS. „Die
Stromausbeute liegt um zwei bis drei Prozent unter der von europäischen Herstellern, aber
die Anlagen sind zwischen 15 und 20 Prozent günstiger.“
Exportgut Solarstrom
Solarzellen dagegen sind einfach herzustellen und leicht zu transportieren. „Im
Solarbereich hat China ganz deutlich die Kostenführerschaft, deutsche Unternehmen
werden allmählich verdrängt“, sagt Lang. Solarstrom ist mit etwa 20 Cent pro
Kilowattstunde noch recht teuer, deshalb lassen sich mit Solaranlagen Renditen von rund
zehn Prozent erzielen. „Eine Solaranlage ist ein Finanzinvestment“, sagt Kessidis. Das gilt
besonders für Deutschland und das sonnenreiche Spanien mit ähnlich hoher
Einspeisevergütung. Auch wenn diese sinkt, bleiben Solaranlagen rentabel – dank stark
reduzierter Herstellungskosten. Kessidis: „Während das für Solarzellen wichtige Silizium
2007 noch rund 400 US-Dollar kostete, liegt der Preis am Spotmarkt heute bei 60 US-
Dollar.“ Europäische Hersteller handelten in der Vergangenheit für sich viel günstigere
Beschaffungspreise für Silizium aus als chinesische Produzenten. Nun ist das Halbmetall
ausreichend vorhanden, und chinesische Unternehmen wie Yingli oder Trina Solar holen
auf. „Wir glauben, dass chinesische Modulhersteller 2010 Bruttomargen von 20 Prozent
erzielen können“, sagt Lang. Dann scheint auch für die Aktionäre die Sonne.
Ãœber den ZertifikatePort Newsletter: Der ZertifikatePort aus dem Hause Redaktionswerft GmbH
versorgt Anleger kostenlos mit sorgfältig recherchierten Beiträgen aus der Welt der Fonds
Zertifikate. Kritische Besprechungen neuer Produkte und Berichte über Branchentrends sind
ebenso fester Bestandteil wie Hintergrundinformationen zu Unternehmen, Ländern und
Märkten. In Kooperation mit dem Fernsehsender n-tv erreicht das ePaper monatlich eine
Zielgruppe, die gleichermaßen finanzaffin und handelsaktiv ist.
ZertifikatePort
Redaktionswerft GmbH
Schanzenstraße 70
20357 Hamburg
redaktion(at)zertifikateport.de
ZertifikatePort
Redaktionswerft GmbH
Schanzenstraße 70
20357 Hamburg
redaktion(at)zertifikateport.de