(ots) - In Zeiten deutsch-amerikanischer Irritationen
ist Frankreich der wichtigste Partner der Kanzlerin. Klar, dass
Merkel jetzt alles, was mit diesem Partner geht, in großem Stil
ausspielt: ein gemeinsamer Kampfjet, ein neuer Panzer, bessere
Terrorabwehr. Hier haben beide Länder die gleichen Interessen. Und es
ist gut, dass sie vorankommen wollen. Kritischer ist die
Wirtschaftspolitik. Hier will Frankreich mit einem groß angelegten
Investitionsprogramm aus der Krise, während in Deutschland schon die
Überhitzung der Konjunktur droht. Der französische Präsident Macron
verspricht Arbeitsmarktreformen, weiß aber, dass selbst das
streikarme Deutschland mehrere Jahre für die Mammutaufgabe Agenda
2010 benötigte. Zum Schwur kommt es 2018 - nach der Bundestagswahl.
Bis dahin kann Merkel ihren Partner vertrösten. Dann muss sie
entscheiden, wie weit sie Macrons Plänen für mehr Ausgaben und eine
EU-weite Haftung der Schulden entgegen kommt. Sie darf es nicht wider
die ökonomische Vernunft tun, auch wenn die Achse Berlin - Paris noch
so wichtig ist.
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