(ots) - Und wieder könnte der Skandal um
Abgasmanipulationen an Diesel-Autos ein Stückchen größer werden.
Dieses Mal stehen eine Million Fahrzeuge von Daimler unter Verdacht.
Der Sumpf erinnert an illegales Doping im Radsport. Nach den ersten
Enthüllungen, namentlich bei Volkswagen, ahnen die Menschen, dass es
nicht nur einzelne Wettkämpfer betrifft. Vielmehr verdichten sich die
Hinweise, dass das gesamte Fahrerfeld, sprich die gesamte Branche,
systematisch gegen Regeln verstoßen haben könnte. Aber wie im
Radsport wird auch von den Autoherstellern die Salami-Taktik
angewandt: Gib' nur zu, was man Dir gerichtsfest nachweisen kann! Von
Tabula rasa keine Spur, von Transparenz und Offenheit gegenüber den
eigenen Kunden sowieso nicht. Schließlich könnte diese Offenheit ja
extrem teuer werden. Und weil auch seitens der Regierung zu wenig
passiert, wird bisher die Justiz in die Rolle des Kontrolleurs
gezwängt - der sie aber kaum gerecht werden kann. Um die Branche
wirklich zwingen zu können, Motoren nicht länger zu dopen, braucht es
vollständig unabhängige Kontrollbehörden. Und es braucht strenge
Gesetze, die nicht bis zum Gehtnichtmehr zugunsten der Hersteller
ausgelegt werden können.
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