(ots) - Weißer Ring fordert mehr Therapieangebote für
traumatisierte Kinder
Bundesgeschäftsführerin Biwer: "Viel zu lange Wartezeiten"
Osnabrück. Die Opferhilfsorganisation Weißer Ring hält die
Therapieangebote für traumatisierte Kinder und Jugendliche in
Deutschland für unzureichend. "Leider gibt es gerade bei Kinder- und
Jugendpsychotherapeuten viel zu lange Wartezeiten auf einen
Therapieplatz", sagte Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des
Weißen Rings, im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung
(Freitag). Deshalb fordert die Organisation, dass ausreichende
Behandlungsangebote für komplex traumatisierte Kinder und Jugendliche
bereitgestellt werden, die den speziellen Bedürfnissen der Opfer
entsprächen. "Sie haben einen Behandlungsbedarf, der von den
traditionellen Therapieangeboten nur unzureichend gedeckt wird",
sagte Biwer. Komplexe Traumata entstünden beispielsweise durch lang
anhaltenden sexuellen Kindesmissbrauch.
Biwer hob hervor, dass Prävention und der Schutz von kindlichen
Gewaltopfern nicht nur Aufgabe der Politik, sondern der Gesellschaft
seien: "Der Schutz von Kindern geht uns alle an. Er ist nicht nur
Aufgabe der zuständigen Behörden und Institutionen." Man dürfe nicht
wegsehen, sondern müsse den Mut haben, den Schwächsten und
Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft zu helfen. "Jedes
misshandelte oder vernachlässigte Kind ist eines zu viel", sagte
Biwer.
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