(ots) - Nach fast neunmonatigem Kampf hat die irakische Armee
Mossul vom sogenannten Islamischen Staat zurückerobert. Am 9. Juli
verkündete der irakische Premierminister Haider al-Abadi die
Befreiung der Stadt. Seit Beginn der Mossul-Offensive am 17. Oktober
2016 wurden mehr als eine Million Menschen vertrieben, die nahezu
alles verloren haben: ihre Verwandten, ihre Häuser. Viele wurden
verletzt oder müssen hungern.
Aktuell leben noch mehr als 824.000 geflüchtete Stadtbewohner
verstreut in der Region um Mossul. Tausende von ihnen werden auch in
den kommenden Monaten nicht zurückkehren können, weil ihre Häuser,
Schulen und Krankenhäuser zerstört sind, die Versorgung mit Wasser
und Elektrizität zusammengebrochen ist. Nach ersten Schätzungen der
Vereinten Nationen sind allein in der Altstadt von Mossul mehr als
5.500 Gebäude beschädigt worden oder liegen in Trümmern.
Die Mossul-Flüchtlinge sind zwischenzeitlich entweder in Camps,
bei Gastfamilien oder in leer stehenden Gebäuden untergekommen. Seit
Beginn der Kämpfe hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
(UNHCR) insgesamt mehr als 570.000 Personen versorgt, darunter
Vertriebene, Rückkehrer und Mitglieder der Gastgemeinden. Von den
570.000 Flüchtlingen wurden 426.000 in Lagern unterstützt, in denen
sie von UNHCR Zelte, Decken, Matratzen, Kochutensilien und
Wasserkanister erhalten haben.
Nach UNHCR-Angaben bedeutet die Rückeroberung von Mossul weder das
Ende des Irak-Konfliktes noch der humanitären Notlage in diesem Land.
In anderen Landesteilen werden Iraker weiterhin vertrieben, von
Landminen bedroht oder können nicht in ihre zerstörten Dörfer
zurückkehren.
Derzeit unterstützt der UNHCR Rückkehrer im Irak mit
Notunterkünften, verteilt Materialien für den Wiederaufbau und das
Abdichten ihrer beschädigten Häuser: Bauholz, Holzplanken, Hämmer,
Nägel, Kabel, Seile und Plastikplanen. Um ausreichend helfen zu
können, fehlt aber das Geld. Bisher sind nur 14 Prozent der Gelder
angekommen, die für UNHCR-Programme für Flüchtlinge und Vertriebene
im Irak gebraucht werden. Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer
der UNO-Flüchtlingshilfe: "Als Soforthilfe für Mossul-Flüchtlinge
werden aktuell dringend 110 Millionen Euro benötigt. Die
UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, ruft deshalb
jetzt zur Unterstützung auf, um die dramatische Unterfinanzierung der
lebensrettenden UNHCR-Arbeit im Irak zu beenden."
Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene im Irak:
Spendenkonto UNO-Flüchtlingshilfe
Sparkasse Köln-Bonn - IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33
Stichwort: Nothilfe Irak
Spenden online unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/spenden-irak-nothilfe
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228-90 90 86-41
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