(ots) - Eigentlich sollte die Türkei am Jahrestag des
Putsches Solidarität erfahren. Doch die Türkei selbst verhindert,
dass ihr diese Form von Unterstützung zuteilwerden kann. Die Kräfte,
die 2016 den Putsch unternahmen, handelten illegal und müssen
selbstverständlich bestraft werden. Doch die Massenverhaftungen, die
dem Putschversuch folgten, entbehrten jeder Verhältnismäßigkeit. So
wie auch die anhaltende Rachsucht zum Jahrestag völlig unangemessen
für einen Gedenktag ist. Auch nach außen setzt die inzwischen
autokratisch geführte Türkei auf Konfrontation. Die jüngste
Provokation gegenüber Deutschland: Die Türkei verbietet den Besuch
deutscher Parlamentarier am Nato-Stützpunkt Konya. Damit zieht sie
das Verteidigungsbündnis in die deutsch-türkischen
Auseinandersetzungen hinein. Das ist eine neue, dramatische
Eskalationsstufe. Bislang ist die deutsch-türkische Freundschaft
zerbrochen und die Partnerschaft auf das EU-Türkei-Abkommen
reduziert. Dass nun auch die Bündnisfähigkeit in Frage steht, ist ein
ernstes Sicherheitsproblem - für die Türkei und Deutschland.
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