(ots) -
Die Bilanz ist verheerend: Während des G20-Gipfels in Hamburg
wurden mehr als 200 Polizisten verletzt. "ZDFzoom" beobachtete die
linke Szene vor und während der Gipfelproteste. Am Mittwoch, 19. Juli
2017, 23.45 Uhr, im ZDF ist Rainer Fromms Film "Autonom, radikal
militant - Inside linke Szene" zu sehen.
Die Ereignisse von Hamburg haben ein Schlaglicht auf die
Linksradikalen geworfen. Nach "ZDFzoom"-Recherchen wurde bereits
Monate vor den Ausschreitungen von Organisatoren des Protestes gegen
den Gipfel Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung in Betracht
gezogen. Michael Martin, ein Veranstalter der "Welcome to
Hell"-Demonstration, sagte am Rand einer Vorbereitungskonferenz im
April 2017 im Interview mit dem ZDF, dass es zwar "ein Gewaltmonopol
des Staates" gebe. Doch weiter sagte er: "Das erkennen wir natürlich
nicht unbedingt an." Dazu existierten "ganz viele Dinge in der
Gesellschaft, die auch militanten Widerstand legitimieren". Und Emily
Laquer, die zu den Organisatoren der Kundgebung "Grenzenlose
Solidarität statt G20" zählte, sagte ebenfalls bereits im April dem
ZDF, angesprochen auf in Brand gesetzte Autos: "Ich bin kein Fan
davon, weil ich mir nicht sicher bin, ob es die richtige Strategie
ist, aber ich distanziere mich auch nicht davon."
Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet 8500 gewaltbereite
Extremisten der linksextremen Szene zu. Im Interview mit "ZDFzoom"
sagte der Leiter des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen,
Burkhard Freier: "Wir sehen die Gewalt im Linksextremismus mit Sorge.
Sie hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt - in
Nordrhein-Westfalen und auch bundesweit. Diese Gewalt ist aber nicht
nur zahlenmäßig gestiegen, sondern auch die Qualität, das heißt die
Hemmschwelle sinkt im Linksextremismus so sehr, dass auch die
schwersten Körperverletzungen bei solchen Gewaltanwendungen billigend
in Kauf genommen werden."
Der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes Bernd Palenda
beobachtet "eine Veränderung" in der linksextremistischen Szene.
Polizisten würden zunehmend als "Büttel des Staates" und "Schweine"
entmenschlicht. Das führe zu Attacken auf Beamte, die regelrechten
Fallen glichen. So berichtet er im Interview mit "ZDFzoom" von
fingierten Notrufen, durch die "Polizeibeamte angelockt werden, um
dann zielgerichtet mit Pflastersteinen beworfen zu werden oder zum
Teil von Dächern Gehwegplatten geworfen werden, wo es also darum
geht, Menschen körperlich massiv zu schädigen".
"ZDFzoom" geht der Frage nach, woher die linke Gewalt kommt. Autor
Rainer Fromm trifft Urväter der Szene und legt
Unterstützer-Strukturen offen.
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