(ots) - Das Nein der Briten zur EU wird einmal als
Beispiel für eine völlig missglückte Volksabstimmung in die
Geschichtsbücher eingehen. Es hat nicht nur die Nation gespalten und
die EU aus dem Gleichgewicht gebracht, sondern noch nicht einmal die
Frage der Position Großbritanniens zu Europa ein für alle Mal
geklärt. Das zeigt sich auch am desaströsen Auftritt des britischen
Verhandlungsteams. Ohne klares Mandat, ohne Vorbereitung, ohne
Strategie schlittern die Vertreter des Königreichs in die
Brexit-Gespräche. Mal ist vom harten, mal vom weichen Brexit die
Rede. Mal ist die Freizügigkeit der Arbeitskräfte verhandelbar, mal
das K.O.-Kriterium. Selbst wenn die ökonomischen Folgen zunächst gar
nicht so schlimm aussahen, könnten sie sich durch den Dilettantismus
der Regierung noch zum Debakel ausweiten. Den Europäern kann das
nicht recht sein. Vor allem Deutschland braucht ein starkes
Großbritannien, wenn der Prozess der Scheidung beherrschbar bleiben
soll. Denn wirtschaftlich, kulturell und technologisch sind die
Briten als Partner unverzichtbar.
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