(ots) - Die Anerkennungsquote für Afghanen als
Asylberechtigte oder Flüchtlinge ist von 55,8 Prozent im Jahr 2016
auf 44,1 Prozent im ersten Halbjahr 2017 gesunken. Das geht aus einer
Statistik des Bundesamtes für Migration hervor, die der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) vorliegt. In den
Jahren davor schwankte die Schutzquote von 47,9 (2013) über 46,7
(2014) bis 47, 6 Prozent im Jahr 2015. Das Bundesamt für Migration
musste in den vergangenen beiden Jahren über besonders viele Anträge
von Afghanen entscheiden. Während die Zahl der Entscheidungen 2013
bis 2015 jeweils unter 10.000 Fällen lag, traf die Behörde im Jahr
2016 rund 68.000 Entscheidungen über Anträge von Afghanen. Im ersten
Halbjahr 2017 waren es bereits fast 87.000 Entscheidungen.
KONTEXT:
Wie gefährdet Zivilisten in Afghanistan sind, ist immer wieder
Gegenstand öffentlicher Debatten. Während die Bundesregierung davon
ausgeht, dass es in dem Land am Hindukusch auch große Regionen gibt,
in denen es sich sicher leben lässt, zeichnet ein aktueller Bericht
der UN ein anderes Bild. Demnach leidet die Mehrheit der Afghanen
unter Krieg und Extremismus. Zwischen Januar und Juni wurden nach
Angaben der UN-Mission in Afghanistan 1662 Zivilisten getötet und
3581 verletzt. Allein bei einem Bombenanschlag Ende Mai kamen 92
Zivilisten ums Leben.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell