(ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zu den
Verhaftungen in der Türkei:
Es wäre wichtig, wenn die Bundeskanzlerin öffentlich sagte, dass
das willkürliche Wegsperren von Kritikern in einem demokratisch
verfassten Staat nicht sein darf. Aber so wünschenswert das wäre, so
wenig würde es ausrichten. Erdogan würde sich davon nicht
beeindrucken lassen. Weder der deutsch-türkische Journalist Deniz
Yücel noch der Berliner Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner und
schon gar nicht Zehntausende türkischer Häftlinge würden deswegen
freigelassen. Öffentlich vorgetragene Empörung hilft bei staatlichen
Geiselnehmern wie Erdogan nicht. Auf ihn muss an einer Stelle Druck
ausgeübt werden, an der es schmerzt. Die türkische Wirtschaft braucht
Europa - mehr als umgekehrt. Erdogan davon zu überzeugen und damit
hoffentlich die Verhafteten freizubekommen, das ist lohnender als
Empörung allein.
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