PresseKat - Industrie 4.0: Handlungsfelder für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Industrie 4.0: Handlungsfelder für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

ID: 1512282

(ots) - Die industrielle Arbeitswelt verändert sich hin zu
einer Industrie 4.0. Betroffen sind alle Bereiche der Produktion,
Logistik und des Transports. Auf welchen Feldern durch neue Risiken
Handlungsbedarf für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit besteht,
aber auch wo sich neue Möglichkeiten für Sicherheit und Gesundheit
ergeben, beschreiben die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung
und ihr Spitzenverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV), in einem Positionspapier. Es dient als "Kursbuch" für die
Prävention der kommenden Jahre.

Rund 15 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen direkt oder
indirekt von der produzierenden Wirtschaft ab. Sie alle verändern
sich - mehr oder weniger stark - weil Digitalisierung Menschen,
Maschinen, Prozesse, Daten und letztlich Produkte immer enger
vernetzt. Kooperative Systeme aus Technik und Mensch, die auch
künstliche Intelligenz einbeziehen, sind charakteristisch für das,
was wir als "Industrie 4.0" bezeichnen. "Weil die Branchen
unterschiedliche Technologieniveaus haben, verläuft der Prozess hin
zu einer Industrie 4.0 unterschiedlich schnell", sagt Dr. Michael
Huelke, Experte für neue Technologien im Institut für Arbeitsschutz
der DGUV (IFA). Die Frage, ob und inwieweit Sicherheit und Gesundheit
von Beschäftigten dadurch beeinträchtigt oder auch befördert werden
können, stelle sich aber grundsätzlich. Huelke: "Denken wir
beispielsweise an Robotik oder Assistenzsysteme wie Datenbrillen: Sie
sollen entlasten und unterstützen; sie bergen aber auch neue
Unfallrisiken, können die Menschen überfordern oder in falscher
Sicherheit wiegen."

Technologiebezogene Fragen stehen für die gesetzliche
Unfallversicherung im Zentrum der Präventionsüberlegungen: Wie lässt
sich Datensicherheit in hoch vernetzten Systemen gewährleisten und




aktuell halten? Welche Konzepte ermöglichen eine verlässliche Risiko-
und Gefährdungsbeurteilung von sich selbst organisierenden Maschinen
und Anlagen? Welchen Einfluss haben Assistenzsysteme auf das
Risikoverhalten der Beschäftigten? Huelke: "Ein weiterer Blick gilt
der Organisation. Das heißt, dass wir Arbeitsbedingungen noch stärker
ganzheitlich beurteilen müssen. Die selektive Betrachtung von
Einzelaspekten - nur Sicherheit, nur Ergonomie oder nur kognitive
Belastung - wird den komplexen Zusammenhängen in Industrie 4.0 nicht
mehr gerecht."

Schließlich bietet auch der Mensch selbst Ansatzpunkte für
zielgerichtete Prävention: Industrie 4.0 braucht zum Beispiel neue
Kompetenzen in der Mitarbeiterführung, damit auch Führen auf Distanz
oder in altersgemischten Teams funktioniert. Zudem sind neue und
angepasste Qualifikationsinhalte und -methoden erforderlich: Mobiles
Lernen, arbeitsintegriertes oder alternsgerechtes Lernen sind
Beispiele. Das Positionspapier zur Industrie 4.0 beleuchtet Licht-
und Schattenseiten der Entwicklung und leitet daraus eindeutige
Handlungsfelder für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ab. Es
ist damit Arbeitsgrundlage für die gesetzliche Unfallversicherung
selbst und für alle, die Verantwortung für sichere und gesunde Arbeit
tragen.

Weitere Informationen und einen Link zum Positionspapier finden
Sie im Mediencenter der DGUV:
http://www.dguv.de/de/mediencenter/pm/index.jsp



Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
030-288763768
presse(at)dguv.de
www.dguv.de

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Datum: 19.07.2017 - 10:00 Uhr
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