(ots) - Linke kritisieren Erhöhung des
Pflegemindestlohns als "mickrig"
Parteichef Riexinger: Anerkennung muss sich in der Lohntüte zeigen
- "Unterschied in Ost und West eine Frechheit"
Osnabrück. Linken-Chef Bernd Riexinger hat die an diesem Mittwoch
beschlossene Erhöhung des Mindestlohns in der Pflege als "mickrig"
kritisiert. "Pflegekräfte machen sehr wichtige, verantwortungsvolle
und oft anstrengende Arbeit mit und für Menschen. Dafür haben sie
Anerkennung verdient, auch in der Lohntüte", sagte Riexinger der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Doch stattdessen würden
diese Arbeitnehmer mit einer Mindestlohnerhöhung bis zum Jahr 2020
"abgespeist", die das Gegenteil von Anerkennung bedeute. Außerdem
werde trotz gleicher Arbeit auch 27 Jahre nach der deutschen Einheit
weiterhin nach Ost und West unterschieden, beanstandete der
Linken-Chef. "Die Pflegearbeit von Menschen in Ostdeutschland ist
immer noch weniger wert - 50 Cent pro Stunde im Jahr 2020 - das ist
eine Frechheit", sagte er. Wer in Privathaushalten arbeite, habe
außerdem gar nichts vom Pflegemindestlohn, sondern sei auf den
allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro
angewiesen.
Der Mindestlohn in der Pflege soll bis Anfang 2020 in mehreren
Schritten auf 11,35 Euro pro Stunde im Westen und 10,85 Euro im Osten
steigen. Eine entsprechende Verordnung hat das Bundeskabinett am
Mittwoch in Berlin beschlossen.
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