(ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert die
DIW-Wählerstudie:
Dass die SPD ihre Tradition als Partei der sozial Benachteiligten
seit Jahren mancher Beteuerung zum Trotz vernachlässigt hat; dass sie
diese Menschen der Linken, der AfD oder der Resignation überlassen
hat; dass sie sich der von Konservativen und Marktliberalen
definierten "Mitte" angebiedert hat - das ist oft gesagt worden.
Warum sollten Martin Schulz und Co. nun plötzlich darauf hören, "nur"
weil es statistisch untermauert worden ist? Vielleicht, weil es ihre
einzige Chance wäre. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
ist vom politischen Gegner nicht so leicht unter Ideologieverdacht zu
stellen. Seine Wählerstudie wäre also ein schöner Anlass für Kandidat
Schulz, sich ernsthaft der Aufgabe zu besinnen, vor der die zweite
Volkspartei steht: denjenigen ein Angebot zu machen, die sich von
Merkels diffuser Mittigkeit nicht einlullen lassen.
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