(ots) - Die gute Nachricht zuerst: Die geriatrische
Versorgung in Deutschland ist hervorragend. 99,5 Prozent der
Bevölkerung erreichen eine der 1.026 auf ältere Patienten
spezialisierten Kliniken innerhalb von 30 Minuten. Doch verursacht
die Behandlung der Senioren dort tatsächlich oft zu hohe Kosten, wie
der Krankenhausreport der Barmer Ersatzkasse (BEK) kritisiert? Hinter
diese Aussage darf man ruhig ein Fragezeichen setzen. Denn natürlich
ist es nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht einer jeden
Krankenkasse, die Kosten jedweder ärztlicher Behandlung auf ihre
Notwendigkeit hin zu überprüfen - im Sinne der Solidargemeinschaft
aller Versicherten. Doch Kassen und Kliniken argumentieren auf diesem
Gebiet immer auch in eigenem Interesse. Entscheidendes Kriterium muss
letztlich sein, welche Therapie für einen bestimmten Patienten oder
eine Patientin unter Abwägung aller Umstände angemessen und
gleichzeitig wirtschaftlich vertretbar ist. Das zu entscheiden, ist
Aufgabe und Verantwortung der Fachmedizin. So ist es oft genug für
einen betagten Menschen auch ein Drahtseilakt, wenn er nach einer
klinischen Behandlung noch einmal in eine ambulante Reha-Einrichtung
wechseln soll. Einfache Antworten verbieten sich in der Geriatrie
zumeist, individuelle Lösungen und eine gesamtgesellschaftliche
Debatte über das, was die Geriatrie in Verbindung mit den
Fachdisziplinen leisten soll, sind überfällig.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell