(ots) - Bei fast jeder Urlaubsreise trifft man auf
bettelnde Kinder. Die SOS-Kinderdörfer weltweit raten dringend davon
ab, diesen Kindern Geld zu geben. "Wer das Betteln unterstützt,
verschlimmert die Situation für die Kinder und ihre Familien. Er
trägt dazu bei, dass sie im Kreislauf der Armut gefangen bleiben",
sagt Sandro Greco, nationaler Leiter der SOS-Kinderdörfer in
Brasilien.
Am Flughafen São Paulo haben die SOS-Kinderdörfer deshalb eine
Kampagne gestartet: "Keine Unterstützung für Betteln und
Kinderarbeit! Investiere in die Zukunft!" Gemeinsam mit dem
Flughafenbetreiber und der Gemeinde Guarulhos wollen sie Urlauber
aufklären und armen Familien im Umfeld des Flughafens nachhaltig
helfen.
120.000 Menschen sind an Brasiliens größtem Flughafen täglich
unterwegs. Ein Sammelplatz der verschiedenen Nationalitäten und
Währungen. Es ist gängige Praxis, dass notleidende Familien ihre
Kinder hierher zum Betteln schicken. Im Gegensatz zu anderen Formen
der Kinderarbeit ist das Betteln in Brasilien gesetzlich erlaubt.
"Dabei werden die Kinder dramatisch ihrer Rechte beraubt", teilt die
Kinderhilfsorganisation mit. "Die Kinder sind oft bis zu 16 Stunden
täglich mit dem Sammeln von Geld beschäftigt, können nicht in die
Schule gehen, sind Gefahren ausgesetzt. In vielen Ländern werden
Kinder auch Opfer krimineller Banden und von Kidnapping, in den
schlimmsten Fällen werden sie sogar mutwillig verstümmelt, damit sie
besonderes Mitleid erregen und höhere Einnahmen erzielen."
Nach offiziellen Zahlen mussten 2013 weltweit 168 Millionen Kinder
mehrere Stunden am Tag arbeiten, 85 Millionen waren gezwungen,
gefährliche Arbeiten zu verrichten. Auch Betteln gilt als gefährliche
Kinderarbeit.
Gerade jetzt, zur Urlaubszeit, empfehlen die SOS-Kinderdörfer:
1. Geben Sie bettelnden Kindern kein Geld!
2. Unterstützen Sie stattdessen die Arbeit anerkannter
Hilfsorganisationen vor Ort.
3. Investieren Sie in langfristige Projekte, die die Situation der
Kinder dauerhaft verbessern.
Genau darauf zielt die Flughafen-Initiative der SOS-Kinderdörfer
in Brasilien ab: Ein Jahr lang laufen an vielen Stellen Infofilme,
stehen Spendenboxen bereit. Mit notleidenden Familien im Umkreis des
Flughafens werden Wege erarbeitet, die sie langfristig aus der Armut
führen.
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
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