PresseKat - Fairer Handel weiter auf Wachstumskurs / Einsatz für gerechten Welthandel wichtiger denn je

Fairer Handel weiter auf Wachstumskurs / Einsatz für gerechten Welthandel wichtiger denn je

ID: 1512845

(ots) -

Sperrfrist: 20.07.2017 12:00
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Mit 1,3 Milliarden Euro erreichte der Faire Handel in Deutschland
2016 ein neues Umsatzhoch und setzt damit seinen Wachstumskurs fort.
Doch der Druck auf Produzent*innen durch schwankende Weltmarktpreise,
erschwerte klimatische Bedingungen sowie asymmetrische
Machtverhältnisse im Welthandel verdeutlichen die Notwendigkeit der
politischen Arbeit der Fair-Handels-Bewegung. Das gab heute das Forum
Fairer Handel, der Verband des Fairen Handels in Deutschland, auf
seiner Jahrespressekonferenz bekannt.

Im Geschäftsjahr 2016 setzte der Faire Handel in Deutschland
seinen Wachstumskurs fort. Dank einer Steigerung von 14 % gegenüber
2015 erreichte der Gesamtumsatz zu geschätzten Endverbraucherpreisen
mit 1,3 Milliarden Euro eine neue Höchstmarke. Das entspricht einer
Verdoppelung innerhalb der letzten vier Jahre. Mit 1,05 Milliarden
Euro trägt das Fairtrade-Produktsiegel den größten Anteil am Umsatz.
Bei den anerkannten Fair-Handels-Importeuren wurden im vergangenen
Jahr fair gehandelte Waren im Wert von 190 Millionen Euro verkauft.
Die Weltläden und Weltgruppen haben im Jahr 2016 fair gehandelte
Waren im Wert von 77 Millionen Euro vertrieben. Der Umsatz mit fair
gehandelten Produkten aus Europa, wie Naturland Fair zertifizierte
Milch und Brot, erreichte 67 Millionen Euro.

Spitzenreiter Kaffee verdeutlicht Vorzüge des Fairen Handels

Mit einem Anteil von 36 % am Gesamtumsatz hält Kaffee weiterhin
die Spitzenposition im Fairen Handel. Der Absatz von fair gehandeltem
Röstkaffee in Deutschland wächst kontinuierlich (+ 22 % gegenüber
2015). Allerdings liegt dessen Marktanteil in Deutschland insgesamt
bei nur 4,4 %. Ein Blick auf dieses Produkt verdeutlicht die Vorzüge




des Fairen Handels aus Sicht der Produzent*innen: Im Februar 2016 lag
der Weltmarktpreis für Kaffee auf einem Tiefstand von 110 US Cents
pro Pfund. Für fair gehandelten Kaffee greift in dieser Situation ein
garantierter Mindestpreis, der über diesem Weltmarktpreis liegt. Auch
bei der Anpassung an den Klimawandel und dessen Bekämpfung werden die
Produzent*innen im Fairen Handel unterstützt, beispielsweise durch
Beratung zum Aufbau nachhaltiger Anbaumethoden. "Doch die große
Mehrheit der Kaffeebäuer*innen ist den Schwankungen von Weltmarkt und
Klima ausgesetzt. Das zeigt, dass die politische Arbeit der
Fair-Handels-Bewegung wichtiger ist denn je, um weltweit faire
Arbeits- und Produktionsbedingungen zu erreichen.", so Manuel
Blendin, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel.

Politische Forderungen des Fairen Handels zur Bundestagswahl 2017

Anlässlich der Bundestagswahl im September hat das Forum Fairer
Handel zusammen mit dem Weltladen-Dachverband drei Visionen für die
Zukunft formuliert: Faire Arbeitsbedingungen weltweit; eine
bäuerliche Landwirtschaft, die alle Menschen ernährt;
menschenwürdiger Umgang mit allen. Mit diesen Visionen setzen das
Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband denjenigen, die mit
negativen Bildern Ängste schüren, den Entwurf eines menschenwürdigen
Lebens für alle weltweit entgegen. Zu jeder Vision wurden politische
Forderungen an die nächste Bundesregierung formuliert, darunter die
nach einem fairen Handel statt Freihandel. "Derzeit fordern
hochrangige Politiker diesseits und jenseits des Atlantiks gerne
fairen Handel, verstehen darunter jedoch Protektionismus oder
Freihandel. Aus Sicht des Forum Fairer Handel wäre ein demokratisches
und transparentes Welthandelssystem fair, das Menschen- und
Umweltrechtsabkommen über Handelsverträge stellt.", erläutert Manuel
Blendin. Die sogenannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs)
zwischen der Europäischen Union und den Ländern Afrikas, der Karibik
und des Pazifiks (AKP-Staaten) entsprechen einer Freihandelslogik und
laufen entwicklungspolitischen Bemühungen zuwider.

Forderungen zu den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Afrika

Die EPAs machen es den AKP-Staaten fast unmöglich, eigene
nationale und regionale Binnenmärkte aufzubauen und die Wertschöpfung
vor Ort zu steigern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat selbst eingestanden, dass einige
der Handelsabkommen zwischen der EU und afrikanischen Staaten in die
falsche Richtung gehen. Mit Blick auf den EU-Afrika-Gipfel im
kommenden Herbst hat sie Neuverhandlungen in Aussicht gestellt. Im
Falle ihrer Wiederwahl muss sie sich in der EU für ein umfassendes
Moratorium für die Handelsabkommen mit den AKP-Staaten und ein neues
Verhandlungsmandat einsetzen. "Abkommen zwischen der EU und den
Ländern des Globalen Südens müssen die Wertschöpfung und lokale
Märkte vor Ort fördern und auf Augenhöhe und unter Einbeziehung der
Zivilgesellschaft verhandelt werden. Zudem müssen sie kohärent mit
den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen sein.",
betont Manuel Blendin.



Pressekontakt:
Katrin Frank
Pressereferentin
Forum Fairer Handel e.V.
Tel: (030) 28045259
Email: presse(at)forum-fairer-handel.de

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