(ots) - Mit einem drei mal drei Meter großen Kotelett und
umfangreichen Informationen über die schädlichen Folgen der
Massentierhaltung tourt Greenpeace sechs Wochen lang durch 32
deutsche Städte. Die Umweltschützer werden von Kiel bis Regensburg
und von Köln bis Leipzig vor Filialen des Billigfleisch-Anbieters
Lidl stehen (Die Stationen http://gpurl.de/VpP0G). Die Tour startet
heute um 11 Uhr in Hamburg. Unter einer Schwarzlichtlampe lassen sich
Rückstände eingesetzter Antibiotika erkennen. Passanten können sich
mit eigenen Augen davon überzeugen. "Der sorglose Einsatz von
Antibiotika in der Massentierhaltung ist eine Gefahr für die
Gesundheit der Menschen", sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Christiane Huxdorff. "Nur bessere Tierhaltung mit weniger Antibiotika
kann die Fehlentwicklung stoppen. Wir brauchen eine Wende weg vom
Billigfleisch hin zu fairen Bedingungen und fairen Preisen für die
Erzeuger."
In deutschen Ställen werden mit rund 800 Tonnen im Jahr etwa so
viele Antibiotika eingesetzt wie in der Humanmedizin. Der hohe
Einsatz sorgt dafür, dass sich immer mehr Keime ausbilden, die gegen
gängige Antibiotika resistent sind. An den Folgen sterben allein in
Europa jährlich etwa 25.000 Menschen. Das Problem ist so drängend,
dass die Weltgesundheitsorganisation bereits vor einem
"postantibiotischen Zeitalter" warnt und ein schnelles und
entschiedenes Vorgehen gegen zunehmende Resistenzen fordert. Die
Rückstände einiger Antibiotika sind in den Schweineknochen
nachweisbar.
Discounter fördern mit Billigpreisen Ausbeutung der Tiere und
Raubbau an der Umwelt
Die Agrarindustrie setzt vor allem auf industrielle
Massenproduktion zu möglichst billigen Preisen. Auch Lidl lockt
Kunden mit Billigfleischangeboten in seine Filialen. Der niedrige
Preis hat massive Auswirkungen auf die Produktionsstandards, da die
Bauern dann weniger Geld für gute Tierhaltung zur Verfügung haben.
Laut einem Rechtsgutachten, das Greenpeace in Auftrag gegeben hat,
werden über 90 Prozent der Schweine in Deutschland rechtswidrig und
nicht artgerecht gehalten. Die Massentierhaltung verursacht zudem
große Mengen Gülle, die das Grundwasser so stark verschmutzen, dass
die EU die Bundesregierung bereits vor dem Europäischen Gerichtshof
verklagt. "Die Folgen der Billigpreispolitik von Discountern wie Lidl
sind fatal. Das ist Raubbau an der menschlichen Gesundheit, den
Tieren und der Umwelt", sagt Huxdorff.
Achtung Redaktionen: Tourstart ist heute vor der Lidl-Filiale in
der Fuhlsbüttler Straße 184-186 in Hamburg. Rückfragen bitte an
Christiane Huxdorff, Tel. 0171-603 55 29. Fotomaterial erhalten Sie
unter Tel. 040-30618376. Weitere Tourdaten finden sie hier:
http://gpurl.de/VpP0G. Internet: www.greenpeace.de.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
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