(ots) - Wer in der Kirche bleibt, ist ihr treu
verbunden. Wer sie verlässt, hat nicht unbedingt den Glauben
verloren, wohl aber das Vertrauen in die Amtskirche. Der anhaltende,
wenn auch leicht gebremste Schwund an Gläubigen offenbart Stärken und
Schwächen der beiden großen Kirchen. Das christliche Bekenntnis,
einst selbstverständlich für ein ganzes Land, erfasst in unseren
Tagen kaum mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Damit schwindet die
Bedeutung des Christentums für die Allgemeinheit, nicht aber die
stärkende Wirkung für den Einzelnen. Und darin liegt die Hoffnung für
alle, die Gott in Gemeinschaft nahe sein wollen. Jenseits von
schmerzhaften Skandalen und nicht weniger verstörenden
Strukturdebatten ist Kirche vielen eine Heimat, die Halt gibt und
Orientierung bietet. Aus der Kirche für alle wird immer mehr die
Gemeinschaft der Überzeugten. Gottlob führt das nicht dazu, dass
Kirche sich abschottet. Die Türen bleiben offen, und mancher findet
den Weg hinein. Es könnten noch mehr sein, würde sich Glauben aus dem
Privaten befreien und wieder öffentlich gelebt werden.
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