PresseKat - "Der Fall Susanne Albrecht": ZDFinfo-Doku zum Ponto-Mord vor 40 Jahren (FOTO)

"Der Fall Susanne Albrecht": ZDFinfo-Doku zum Ponto-Mord vor 40 Jahren (FOTO)

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(ots) -
Am 30. Juli 1977 verschaffte sich Susanne Albrecht in Begleitung
von zwei RAF-Terroristen Zutritt zum Haus von Jürgen Ponto, dem Chef
der Dresdner Bank, einem Freund ihrer Familie, zugleich Patenonkel
ihrer jüngeren Schwester. Die geplante Entführung scheiterte - Jürgen
Ponto wurde von Christian Klar erschossen. 40 Jahre nach der
Ermordung rollt die Dokumentation "Der Fall Susanne Albrecht" die
Ereignisse auf - erstmals zu sehen am Freitag, 28. Juli 2017, 20.15
Uhr, in ZDFinfo. Der Film von Franziska von Tiesenhausen und Bernd
Reufels präsentiert neues Foto- und Filmmaterial aus jenen Jahren,
als die RAF-Terroristin ganz oben auf den Fahndungsplakaten stand.

Der Film zeigt, wie es zu Susanne Albrechts Verrat an dem
langjährigen Freund ihrer Familie kommen konnte und wie diese
Entscheidung ihr Leben bis heute geprägt hat. Akribisch zeichnet die
Doku die allmähliche Radikalisierung der gebürtigen Hamburgerin nach.
Ein kleiner Kreis von RAF-Terroristen setzte die damals 26-jährige
Albrecht im Sommer 1977 massiv unter Druck, die Türöffnerin für die
geplante Gewalttat zu spielen. Dr. Nahlah Saimeh, forensische
Psychiaterin und Expertin für Extremismus und Terrorismus, erläutert
im Film, wie solche Radikalisierungsprozesse ablaufen.

Neue Zeitzeugen präsentiert die Dokumentation zu Susanne Albrechts
Leben auf der Flucht, während der sie mit Hilfe der ostdeutschen
Stasi unter neuem Namen zunächst ab 1980 in der DDR und später in der
Sowjetunion untertauchte. Darunter Barbara Dörr, die Albrecht als
Arbeitskollegin an einer DDR-Ingenieurhochschule erlebte. Als Barbara
Dörr und andere Kolleginnen Albrecht 1986 in einem Fernsehbericht
über die RAF wiedererkannten, musste die Aussteigerin weiter fliehen.
Die Stasi versteckte Albrecht und ihre Familie in der Sowjetunion,
nördlich von Moskau. Auch dahin führt die Dokumentation den Zuschauer




gemeinsam mit dem Physiker Peter Michel, der zeigt, wo die
RAF-Terroristin seit 1988 in der russischen Stadt Dubna abgetaucht
war und seine Nachbarin wurde. Während deutsche Sicherheitsbehörden
die Terroristin lange Zeit im Nahen Osten vermuteten, verhalf die
Stasi Albrecht zu einer neuen Identität als Chemielaborantin an einem
sowjetischen Kernforschungszentrum. Albrecht hatte einen DDR-Physiker
geheiratet und mit ihm einen Sohn bekommen. Doch ihre neue Familie
erfuhr erst nach ihrer Verhaftung in Berlin im Juni 1990 die ganze
Wahrheit über Albrechts Vergangenheit als Terroristin.

In PHOENIX wird die ZDFinfo/PHOENIX-Koproduktion am 40. Jahrestag
von Jürgen Pontos Ermordung, am Sonntag, 30. Juli 2017, 14.45 Uhr,
ausgestrahlt.

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