(ots) - Am Dienstag verkündete Parlamentspräsident Antonio
Tajani die drei Finalisten im Wettbewerb um den LUX-Filmpreis des
Europäischen Parlaments: In diesem Jahr konkurrieren die Filme "BPM"
(Beats per minute), "Sámi blood" und "Western" um den begehrten
Filmpreis. Im November wird der Siegerfilm in der Plenarsitzung in
Straßburg bekannt gegeben.
Bei der Vorstellung des Programms des "Giornate degli autori"
(Venedig-Tage) Anfang September sind am Dienstag (25.7.) in Rom die
drei Finalisten für den LUX-Filmpreis 2017 von EU-Parlamentspräsident
Antonio Tajani bekannt gegeben worden.
Bei der Pressekonferenz sagte Parlamentspräsident Tajani: "Der
LUX-Preis bringt nicht nur das Kino näher an die Bürger, sondern auch
Europa an die Europäer. Durch diesen Preis fördert und unterstützt
das Europäische Parlament die europäische Filmindustrie in einer
Zeit, in der sie von der ständig wachsenden Präsenz von
Online-Plattformen bedroht ist, die im Vergleich zum traditionellen
Filmsektor nur gering reguliert sind. Unsere europäische Identität
basiert auf verschiedenen Traditionen und Kulturen, aber auch auf
gemeinsamen Werten: Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz. Seit seiner
Gründung hat der LUX-Preis Hunderte von Direktoren, Filmverleihen und
Produzenten erreicht, die unsere europäische Identität fördern und
stärken."
Europas Flair für das Kino
Durch die Schaffung eines europäischen öffentlichen Raumes ist der
LUX-Filmpreis ein Werkzeug, das die Vielschichtigkeit der
europäischen Identität zeigt.
Die drei Filme im offiziellen Wettbewerb des LUX-Filmpreises 2017
verkörpern vielfältige Herausforderungen an Themen und Genres.
BPM (BEATS PER MINUTE), (Original: 120 battements par minute, auf
Deutsch: 120 Schläge pro Minute) von Robin Campillo - Frankreich
Das Drama "BPM" (Beats per minute), Robin Campillos dritter Film,
beschreibt die Solidarität, den Humor und die Entschlossenheit einer
Gruppe von Act-Up-Aktivisten, die im Frankreich der frühen 90er Jahre
für mehr gesellschaftliches Bewusstsein für HIV/AIDS-Erkrankungen,
für raschere Fortschritte in der Prävention und bessere
Behandlungsmöglichkeiten kämpft.
SÁMI BLOOD (Original: Sameblod) von Amanda Kernell - Schweden,
Dänemark, Norwegen
Das Drama "Sami Blood" erzählt die Geschichte eines 14-jährigen
Mädchens aus der indigenen Volksgruppe der Samen in Schweden, das von
einem anderen Leben träumt und seine Gemeinschaft hinter sich lässt,
doch mit Rassismus konfrontiert wird. Es ist Kernells Debütfilm.
WESTERN von Valeska Grisebach - Deutschland, Bulgarien, Österreich
Valeska Grisebachs dritter Film erzählt mit zahlreichen
Westernelementen die Geschichte einer Gruppe deutscher Bauarbeiter,
die in der schönen Naturlandschaft Bulgariens ein Wasserkraftwerk
errichten soll. Das Drama "Western" beleuchtet die Themen der
Wirtschaftsmigration und Integration.
Europäische Filme in europäischen Kinos
Zwischen Oktober und Dezember 2017 werden die Finalisten-Filme im
Rahmen der LUX-Filmtage in mehr als 50 Städten und auf vielen
Festivals in den 28 EU-Mitgliedstaaten gezeigt. Da jeder Film in den
24 offiziellen Amtssprachen der EU untertitelt wird, können sich alle
Europäerinnen und Europäer mit den Themen der Filme
auseinandersetzen. Auch das Informationsbüro des Europäischen
Parlaments in Deutschland lädt im November zu den LUX-Filmtagen in
Berlin, Düsseldorf und München ein.
Während der LUX-Filmtage sind alle 751 Mitglieder des Europäischen
Parlaments eingeladen, für einen der drei Filme im Wettbewerb zu
stimmen. Am 15. November wird der Gewinner des Filmpreises in der
Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg in Anwesenheit
der Regisseurinnen und Regisseure bekannt gegeben.
Junge Botschafter für den LUX-Filmpreis
Bereits zum achten Mal gibt es in diesem Jahr die "28 Mal
Kino"-Initiative, ein Ergebnis der Partnerschaft mit den
"Venedig-Tagen", die im September 2017 stattfinden. Dank der
Zusammenarbeit mit Europa Cinemas und Cineuropa haben 28 junge
Kinoliebhaberinnen und -liebhaber im Alter von 18 bis 26 Jahren die
Chance, als Jury für den Preis der "Venedig-Tage" zu agieren. Darüber
hinaus wird die Gruppe weiter in den LUX-Filmpreis eintauchen und die
drei Filme des offiziellen Wettbewerbs diskutieren. Damit werden sie
auf ihre Rolle als Botschafter des LUX-Filmpreises vorbereitet - für
die Präsentation der LUX-Filmtage in ihren jeweiligen Ländern.
Hintergrund
Die zehn bisherigen LUX-Preis-Gewinner waren TONI ERDMANN von
Maren Ade (2016), MUSTANG von Deniz Gamze Ergüven (2015), Ida von
Pawel Pawlikowski (2014), Broken Circle Breakdown von Felix van
Groeningen (2013), Io sono Li von Andrea Segre (2010), Les Neiges du
Kilimandjaro von Robert Guédiguian (2011), Die Fremde von Feo Aladag
(2010), Begrüßung von Philippe Lioret (2009), Le Silence de Lorna von
Jean-Pierre und Luc Dardenne (2008) und Auf der anderen Seite von
Fatih Akin (2007).
Die 10 Filme der offiziellen Auswahl für den LUX-Filmpreis 2017
waren (in alphabetischer Reihenfolge):
1. A CIAMBRA von Jonas Carpignano - Italien, Brasilien, Vereinigte
Staaten, Frankreich, Deutschland, Schweden
2. BPM (BEATS PER MINUTE) von Robin Campillo- Frankreich
3. GLORY von Kristina Grozeva und Petar Valchanov - Bulgarien,
Griechenland
4. HEARTSTONE von Guðmundur Arnar Guðmundsson - Island, Dänemark
5. KING OF THE BELGIANS von Peter Brosens und Jessica Woodworth -
Belgien, Niederlande, Bulgarien
6. SÁMI BLOOD von Amanda Kernell - Schweden, Dänemark, Norwegen
7. SUMMER 1993 von Carla Simón - Spanien
8. THE LAST FAMILY von Jan P. Matuszynski - Polen
9. THE OTHER SIDE OF HOPE von Aki Kaurismäki - Finnland, Deutschland
10. WESTERN von Valeska Grisebach - Deutschland, Bulgarien,
Österreich
www.luxprize.eu
Pressekontakt:
Astrid Meesters
Europäisches Parlament - Informationsbüro in Deutschland
Telefon: 030 - 2280 1040
E-Mail: astrid.meesters(at)ep.europa.eu
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