(ots) - Wer beim Online-Banking das Handy nutzt, um sich
die Transaktionsnummer (TAN) per SMS zusenden zu lassen, muss dafür
häufig saftige Gebühren bezahlen. Laut einer aktuellen Studie des
gemeinnützigen Verbraucher-Ratgebers Finanztip verlangen derzeit
mindestens 57 Banken Gebühren für die SMS-TAN. Doch gestern hat der
Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass Banken und Sparkassen nicht
pauschal für jede SMS, mit der sie eine TAN verschicken, eine Gebühr
kassieren dürfen.
Banken dürfen zwar SMS abrechnen, aber nur, wenn Anbieter sich
dabei für erbrachte Zahlungsdienste bezahlen lassen. "Eine Gebühr für
eine SMS, die tatsächlich für einen Überweisungsauftrag verwendet
wird, ist zulässig. Für eine SMS, die die Kunden dagegen verfallen
lassen oder aus technischen Gründen nicht verwenden können, darf die
Bank nichts verlangen", erklärt Dirk Eilinghoff, Experte für
Bankprodukte bei Finanztip. Die meisten Bedingungen, die pauschal
eine Gebühr für die Versendung einer TAN per SMS verlangen, dürften
demnach ungültig sein. Verbraucher müssen sich aber darauf
einstellen, dass die Anbieter bei den SMS-Gebühren für
Zahlungsaufträge demnächst mit dem BGH im Kreuz zulangen werden.
Aktuell werden bis zu 25 Cent pro SMS kassiert
Spitzenreiter in der Recherche von Finanztip ist die Sparda-Bank
Augsburg mit einer Gebühr von 25 Cent pro SMS-TAN. Wer also pro Monat
vier TANs anfordert, zahlt bereits 12 Euro im Jahr. Auch auf den
nächsten Plätzen sind Sparda-Banken: 20 Cent sind es bei der
Sparda-Bank in Hamburg und 19 Cent sind es bei der Sparda-Bank in
Berlin. Wobei die beiden letztgenannten erst ab der sechsten
beziehungsweise ab der dritten SMS abkassieren. "Am häufigsten haben
wir bei unserer Umfrage Gebühren von etwa 10 Cent pro SMS
vorgefunden", sagt Eilinghoff.
Verbraucher sollten handeln
Bankkunden, die bisher pauschale Gebühren für SMS-TANs bezahlt
haben, können das BGH-Urteil nutzen, um sich erstmal die Gebühren für
die letzten drei Jahre zurückzuholen. Das können im Einzelfall
durchaus 50 Euro sein. Eilinghoff rät, vor allem die Gesamtkosten des
Girokontos in den Blick zu nehmen: "So ärgerlich die SMS-Gebühren
auch sind: Größere Kostentreiber beim Girokonto sind meistens die
Gebühren für die Kontoführung und die Karten." Finanztip hat deshalb
die Gesamtkosten von Girokonten analysiert und empfiehlt die Angebote
der Deutschen Kreditbank (DKB), der Consorsbank und der Comdirect.
Die Daten für die Studie hat Finanztip im Juli 2017 erhoben.
Weitere Informationen
Ratgeber Girokonto: http://www.finanztip.de/girokonto/
Liste der Banken mit Gebühren für die SMS-TAN: http://ots.de/ZPJ4K
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