(ots) - Die Vorsitzende des Vorstands der Deutschen
Rentenversicherung, Annelie Buntenbach, hat weitgehende Reformen des
Rentensystems verlangt. Das Mitglied des DGB-Bundesvorstands forderte
im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe), das Rentenniveau auf dem heutigen Niveau zu
stabilisieren und langfristig wieder auf 50 Prozent anzuheben. Zur
Finanzierung verlangte sie unter anderem einen stärkeren Beitrag der
Arbeitgeber: "Heute muss der Arbeitnehmer zusätzlich zu seinem
gesetzlichen Rentenbeitrag vier Prozent privat vorsorgen." Inzwischen
sei klar, dass man den Lücken privat gar nicht hinterhersparen könne,
die in der gesetzlichen Rente gerissen worden seien - und über den
Kapitalmarkt sei das viel riskanter und teurer, sagte die
DGB-Sozialexpertin. "Warum können die Arbeitgeber nicht einen
ähnlichen Beitrag übernehmen und alles geht in die Stärkung der
gesetzliche Rente?" Zudem könne und müsse man auch den Bundeszuschuss
erhöhen. "Und Dinge wie die Angleichung der Ost- und Westrenten und
die Mütterrente dürfen nicht mehr über Beiträge finanziert werden,
sondern mit Steuermitteln", sagte Buntenbach.
Auch müsse es eine Debatte geben, wer alles in die
Sozialversicherungen einbezogen werde: "Was ist mit den
Selbstständigen, die nicht anderweitig abgesichert sind? Die sollten
unbedingt rein." Zudem solle auch darüber geredet werde, "wie
Auftraggeber mit in die Verantwortung genommen werden, damit
Soloselbstständige nicht alles alleine schultern müssen".
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