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Soja war 2016 wichtigstes Eiweißfuttermittel in Deutschland.
Rapsschrot legte an Bedeutung zu und knackte erstmals die 4 Millionen
Tonnen Marke. Körnerleguminosen spielen weiterhin kaum eine Rolle.
Vergangenes Jahr verfütterten deutsche Landwirte erstmals 4,0
Millionen Tonnen Rapsschrot - so viel wie noch nie. Damit verfestigt
Raps seinen Status als bedeutendstes heimisches Eiweißfuttermittel.
Den Spitzenplatz bei den Eiweißfuttermitteln belegt dagegen nach wie
vor das proteinreiche Sojaschrot, dessen Verbrauch im Jahr 2016 laut
aktuellen Zahlen von Oil World 4,2 Millionen Tonnen betrug. Landwirte
setzen beide Ölschrote ein, um den Bedarf an hochwertigem Eiweiß von
Rindern, Schweinen und Geflügel tier- und leistungsgerecht zu decken.
Derzeit stammen zwei Drittel aller in Deutschland verbrauchten
Eiweißfuttermittel aus Importen. Mittelfristig bleiben damit
Soja-Einfuhren aus Nord- und Südamerika weiterhin die tragende Säule
für die deutsche Versorgung mit Eiweißfuttermitteln. Gemessen an
seinem qualitativ hochwertigen Eiweiß mit wertvollen Aminosäuren
sowie seinem Energiegehalt ist Sojaschrot anderen eiweißliefernden
Rohstoffen überlegen. Gerade Legehennen, Hähnchen oder Puten sind auf
dieses hochwertige Eiweiß angewiesen. Zudem haben die Unternehmen der
agrarwirtschaftlichen Wertschöpfungskette in der Vergangenheit große
Anstrengungen unternommen, damit mehr und mehr nachhaltig
zertifiziertes Soja nach Europa gelangt.
Gleichzeitig gewinnt Raps immer mehr an Bedeutung: Seit 2004 hat
sich der Verbrauch an Rapsschrot in Deutschland von 2,0 auf 4,0
Millionen Tonnen verdoppelt. "Dieser beeindruckende Zuwachs ist ein
positiver Nebeneffekt der heimischen Biodiesel-Produktion. Die Zahlen
belegen: Raps ist keine reine 'Energiepflanze', wie fälschlicherweise
oft unterstellt wird. Vielmehr fällt bei der Erzeugung von Rapsöl auf
Ebene der Ölmühlen zu 60 Prozent Futter an. Zusätzlich entsteht bei
der Weiterverarbeitung zu Biodiesel Glycerin - ein wichtiger
Bestandteil von Zahnpasta, Handcremes oder Kaugummi. Zwei Drittel der
Rapssaaten werden damit außerhalb des energetischen Sektors
genutzt!", betont Wilhelm F. Thywissen, Präsident von OVID Verband
der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.
Daneben nimmt der Anbau alternativer Eiweißquellen zu: Neben Soja
aus dem Donauraum sind dies die viel diskutierten heimischen
Körnerleguminosen wie Futtererbse, Ackerbohne und Lupine. Zahlen von
Oil World belegen, dass die Ernte von Körnerleguminosen in den Jahren
bis 2014 mit knapp 0,3 Millionen Tonnen nahezu unverändert blieb.
Erst die Greening-Vorgaben ab 2015 brachten neue Impulse zur
Ausweitung des Anbaus, sodass die Produktionsmenge in 2016 auf 0,5
Millionen Tonnen stieg.
Thywissen dazu: "Im Unterschied zu den politisch und medial
gehypten heimischen Körnerleguminosen sind Ölsaaten in der Fläche
deutlich effizienter und liefern zusätzlich Pflanzenöl. Das gewonnene
Öl ist ein begehrter Rohstoff nicht nur für Lebensmittel, sondern
auch für die chemische Industrie."
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