(ots) -
Der ACV Automobil-Club Verkehr unterstützt ab sofort die Kampagne
gegen die umstrittenen Riesen-Lkw in Deutschland
www.keine-gigaliner.de. Mit einer Länge von über 25 Metern sind
Gigaliner bis zu 6,5 Meter länger als herkömmliche Lkw. Gemeinsam mit
BUND, Deutsche Umwelthilfe und Allianz pro Schiene kämpft der ACV
gegen die Ausweitung des Streckennetzes, auf dem die Riesen-Lkw
fahren dürfen.
Über 70 Prozent des Güterverkehrs findet auf der Straße statt. Und
bis zum Jahr 2030 wird der Güterverkehr noch um 38 Prozent zunehmen,
prognostiziert das BMVI. Während der Marktanteil der Güterbahnen und
Binnenschiffe sinkt, wächst der Güterverkehr auf der Straße von Jahr
zu Jahr.
Gigaliner verbilligen den Lkw-Transport weiter um bis zu 30
Prozent. Eine wissenschaftliche Studie hat nachgewiesen, dass die
Zulassung der überlangen Laster zu rund 7.000 zusätzlichen
Lkw-Fahrten jeden Tag führt. Diese Lkw-freundliche Politik der
Bundesregierung gibt die falsche Antwort auf die Frage, wie das
steigende Güterverkehrsaufkommen wirtschaftlich, umweltfreundlich und
sozial verträglich abgewickelt werden kann.
Indes hat das Bundesverkehrsministerium im Alleingang zum 1.
Januar 2017 den Regelbetrieb Riesen-Lkw in Deutschland freigegeben.
Die Zulassung für Gigaliner ist zudem ein nicht abschätzbares Risiko
für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und trägt zur
Klimabelastung bei. Außerdem verstößt sie gegen das EU-Recht, deshalb
haben das Verbändebündnis BUND, Deutsche Umwelthilfe und Allianz pro
Schiene Klage beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht.
Deshalb lehnt der ACV Riesen-Lkw ab:
- Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer
Bereits heute ist an jedem fünften tödlichen Unfall ein Lkw
beteiligt. Drei Viertel aller Deutschen lehnen Gigaliner ab, das
ergab eine Umfrage von Forsa.
Sicherheitsrisiken beim Einsatz von Gigalinern bestehen unter
anderem durch:
o Unübersichtliche und lange Überholvorgänge. o Behinderung der
Verkehrsteilnehmer und die Verkehrssituation an Kreuzungen,
Kreisverkehren und beim Abbiegen wird unübersichtlich. Häufig wird
kein Sicherheitsspielraum für andere Verkehrsteilnehmer gegeben und
Riesen-Lkw müssen auf fremde Fahrstreifen ausweichen. o
Tunnel-Nothaltebuchten sind für die über 25-Meter langen Lkws zu
kurz.
- Gigaliner belasten die Infrastruktur
Die Straßeninfrastruktur, insbesondere Kreuzungen, Kreisverkehre,
Tunnel und Parkplätze, muss auf Riesen-Lkws angepasst werden, dabei
werden bereits heute dringende infrastrukturelle Instandsetzungen
vernachlässigt.
Eine besondere Belastung ist der Gigaliner für Brücken, denn die
Fahrzeuge sorgen für mehr Güterverkehr auf der Straße. Die Folge:
Brücke werden schneller instabil.
Die Kosten für den Ausbau, der durch den Einsatz von Riesen-Lkw
unumgänglich ist, werden auf den Steuerzahler umgelegt.
- Gigaliner schaden der Umwelt
Mit der Verbilligung des Lkw-Transports erhalten klimaschonende
Verkehrsträger wie die Güterbahn oder das Binnenschiff erhebliche
Wettbewerbsnachteile. Die Verlagerung von Transporten auf die Straße
wird begünstigt, das führt zu mehr Lkw-Verkehr. Dadurch steigen die
Umweltbelastungen wie etwa die Treibhausgasemissionen.
Protestmail Aktion: Gigaliner-Strecken streichen
Mit der Sondererlaubnis des BMVI hat der Bundesverkehrsminister
den Weg für den Einsatz von Gigalinern zwar vorerst freigemacht,
allerdings entscheiden die Länder, auf welchen Straßen Riesen-Lkw
fahren dürfen.
Das Streckennetz umfasst schon 11.600 Kilometer, von der Autobahn
bis zur Kreis- und Gemeindestraße.
Auf dem Onlineportal www.keine-gigaliner.de des Verbändebündnisses
haben Bürger die Möglichkeit, eine Prostest-Mail an ihre
Landesregierung zu schicken und sie dazu aufzufordern, keine Strecken
für die Riesen-Lkw freizugeben.
Pressekontakt:
Annabel Brückmann, Pressesprecherin, brueckmann(at)acv.de
ACV Automobil-Club Verkehr, Theodor-Heuss-Ring 19-21, 50668 Köln,
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