(ots) - Zur besseren Bekämpfung der
Langzeitarbeitslosigkeit hält der Vorstandschef der Bundesagentur für
Arbeit (BA), Detlef Scheele, die Schaffung eines sozialen
Arbeitsmarktes für unverzichtbar. "Ein solcher Arbeitsmarkt muss aber
nur Menschen zugutekommen, die es sehr schwer haben, regulär
beschäftigt zu werden", sagte Scheele der "Saarbrücker Zeitung"
(Montag-Ausgabe). Nach Angaben des BA-Chefs handelt es sich dabei
bundesweit um 100.000 bis 200.000 Betroffene.
"Es muss verhindert werden, dass sich die Träger die "besten"
Arbeitslosen herauspicken", meinte Scheele. Das sei ein
Strukturfehler der 1990er Jahre gewesen. "Deshalb sollten die Träger
keine Mitwirkung bei der Einstellung haben, stattdessen sollte die
Zuweisung durch die Jobcenter erfolgen". Als zusätzliche Kriterien
nannte der BA-Chef eine länger als vier Jahre ununterbrochene
Arbeitslosigkeit, keine Berufsausbildung und weitere
vermittlungshemmende Merkmale.
Langzeitarbeitslosigkeit entstehe zumeist durch eine Kombination
aus gar keiner, oder einer veralteten beruflichen Qualifizierung,
einem höheren Lebensalter und möglicherweise auch gesundheitlichen
oder weiteren Einschränkungen. "In solchen Fällen ist es sehr schwer,
wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", sagte Scheele.
Trotz der deutlich gesunkenen Arbeitslosigkeit in Deutschland ist
nach wie vor etwa jeder dritte Betroffene länger als ein Jahr ohne
Beschäftigung.
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