(ots) - Für Kunden und Verbraucherschützer
ist er ein Ärgernis: der Zinsaufschlag von meist fünf Prozent auf den
Dispokredit. Erst recht, wenn dieser bei 17 Prozent und mehr liegt.
Doch die Mehrzahl der deutschen Sparkassen hat den Ãœberziehungszins
heimlich, still und leise abgeschafft.
1956 führten die Sparkassen das Girokonto ein, 1968 den Dispo- und
Überziehungskredit. Knapp 50 Jahre später haben knapp zwei Drittel
aller 400 Sparkassen den Zinsaufschlag ganz diskret zu Grabe
getragen. Weniger verbraucherfreundlich zeigen sich diesmal die
Direktbanken. Hier verzichtet nur jede zweite auf den
Ãœberziehungszins. Dies ergibt die neue Banken-Analyse des
Verbraucherportals biallo.de.
Eine der ersten hierzulande war die Taunus Sparkasse, Bad Homburg.
Seit 30.4.2014 berechnet sie keine Ãœberziehungszinsen mehr. "Es war
uns wichtig, ein Signal zu setzen: Wir vertrauen unseren Kunden, dass
sie sich im vereinbarten Dispositionskredit-Rahmen bewegen",
begründet Lars Dieckmann, deren Pressesprecher diesen Schritt. Und
wenn der Dispo dennoch bei einzelnen Personen aus dem Ruder läuft?
Dann, so Dieckmann, "bieten unsere Berater eine kostengünstigere
Alternative, einen Ratenkredit, an ".
Erfreulich ist auch, dass viele rote Geldhäuser ihren Kunden einen
einheitlichen Zins in Rechnung stellen, der deutlich unter dem
Durchschnittssatz aller Sparkassen von 10,46 Prozent liegt. Eine der
günstigsten: die Kreissparkasse Gotha mit einem einheitlichen
Zinssatz von 6,72 Prozent. Das ist sogar weniger, als die beiden
Direktbanken DKB (6,90 Prozent) und ING-Diba (6,99 Prozent)
verlangen.
Attraktiv aus Verbrauchersicht sind zudem die einheitlichen
Zinssätze von:
- Sparkasse Jena-Saale-Holzland mit 7,85 Prozent
- Sparkasse Mansfeld-Südharz mit 7,63 Prozent
- Kreissparkasse Stade mit 8,75 Prozent
- Kreisparkasse Heilbronn mit 8,669 Prozent
- Ostseesparkasse Rostock mit 8,95 Prozent
Andererseits gibt es jedoch auch noch Sparkassen, die ihre Kunden
mit schwindelerregenden Zinssätzen abspeisen. So verlangen die
Sparkasse St. Blasien und die Stadtsparkasse Borken 12,25 Prozent für
den Dispo und 17,75 Prozent für die Überziehung. Und den höchsten
Aufschlag auf den Dispo verlangt in Deutschland die Sparkasse Porta
Westfalica mit 6,50 Prozent und kommst so von 9,70 auf 16,50 Prozent.
Dass ein einheitlicher Zins per se schon verbraucherfreundlich
ist, stimmt meist, aber in Einzelfällen doch nicht. So hat die
Sparkasse Mecklenburg-Strelitz zwar einen einheitlichen Zins für
Dispo und Ãœberziehung. Doch der liegt bei vergleichsweise hohen 12,35
Prozent. Da sind die Kunden der Sparkasse Schweinfurt deutlich besser
dran. Und dies, obwohl es hier noch zwei Zinssätze gibt, nämlich 8,25
Prozent für den Dispo und 11,25 Prozent für die Überziehung.
Und bei der Sparkassen-Konkurrenz? 376 der rund 1.000 Volks- und
Raiffeisenbanken verzichten nun schon auf den Ãœberziehungszins. Bei
den überregionalen Banken sind es nur drei von 15, nämlich die
Hypovereinsbank und die beiden Santander Banken. Genauso
fortschrittlich wie die Sparkassen sind nur die Sparda-Banken. Acht
von zwölf haben wie sie den Überziehungszins abgeschafft.
Das Finanzportal biallo.de hat die Ãœberziehungszinsen aller
deutschen Banken und Sparkassen untersucht. Die Ergebnisse finden Sie
hier: https://www.biallo.de/girokonto
Pressekontakt:
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Manfred Fischer
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