(ots) - Natürlich kann man sagen, dass die Bundesbank
nur ein Rädchen im großen Getriebe der Europäischen Zentralbank (EZB)
und ihre Bedeutung gegenüber den Zeiten der D-Mark radikal
geschrumpft sei. Die Geldpolitik wird bei der EZB gemacht, und da hat
Deutschland nicht mehr Gewicht als jedes andere Euro-Mitgliedsland.
Aber darauf darf man die Bundesbank nicht reduzieren. An ihrem 60.
Geburtstag sollte man sie auch einmal loben - für ihre vorbildliche
Rolle als beständiger Warner vor den Folgen einer zu lockeren
Geldpolitik. Als unentbehrlichen Gegenpol zu jenen Vertretern
europäischer Notenbanken, in deren Heimatländern niedrige Zinsen und
Anleihenkäufe herzlich willkommen sind, weil sich mit ihrer Hilfe
wichtige Reformen hinausschieben lassen. In der Wortwahl
zurückhaltend, aber in der Sache unmissverständlich hat
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die deutsche Haltung immer wieder
verdeutlicht. Eine kluge Strategie auch mit Blick auf 2019, wenn die
Nachfolge Mario Draghis an der EZB-Spitze geklärt wird.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell