(ots) - Oh nein, bitte nicht! Die ersten Zugvögel machen
sich für den Abflug in ihre Winterquartiere bereit. In dieser Woche
starten die Mauersegler Richtung Südhalbkugel durch. Heißt das, der
Sommer ist schon zu Ende...? "Sobald die Rufe dieser rastlosen
Vielflieger nicht mehr zu hören sind, naht der Spätsommer", sagt
Michael Tetzlaff, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung.
Mauersegler gehören zu den Frühfliegern unter den Zugvögeln. Obwohl
sie erst im Mai in Deutschland gelandet sind, gehen sie bereits
Anfang August schon wieder auf die Reise nach Südafrika. Viele sind
mit leichtem Gepäck am Start: Mauersegler werden mit winzigen
GPS-Datenrucksäcken ausgestattet, damit Forscher nachvollziehen
können, welche Route die Vögel genau nehmen.
Auch Feldlerchen machen sich vom Acker: Sie zählen ebenfalls zu
den "Frühbuchern" unter den Zugvögeln. Trauerseeschwalbe, Kiebitz,
Wespenbussard, Nachtigall und Kuckuck bereiten sich erst in ein paar
Wochen auf ihre Reise vor. Junge Mehl- und Rauchschwalben wurden von
dem Ornithologen der Deutschen Wildtier Stiftung vor ihrem Abflug in
die Winterquartiere beringt. "Mit Hilfe dieser Kennzeichnung, die die
Vögel nicht beeinträchtigt, ist es möglich, sie später zu
identifizieren und im nächsten Frühjahr festzustellen, ob sie zu uns
zurückgekehrt sind", erklärt Michael Tetzlaff.
Für die "Gruppenreisenden" unter den Vielfliegern gibt es
Sammelplätze, an denen sie sich zu gut organisierten Schwärmen
zusammenschließen. Auf Wiesen und Äckern sammeln sich jetzt Kiebitze,
Störche und Stare. "Wie auf ein geheimes Kommando beginnt dann über
unseren Köpfen das faszinierende Spektakel und Milliarden Vögel gehen
auf die Reise", sagt Tetzlaff. Gemeinsam sind anstrengende
Langstrecken leichter zu bewältigen. Ein beliebter "Traveller-Trick"
der Vögel: "Kräftige Tiere fliegen außen oder an der Spitze des
Schwarms. Sind sie erschöpft, wird nach einer Weile innerhalb der
Formation die Stellung gewechselt." Schwächere Tiere haben eine
weniger anstrengende Position innerhalb des Schwarms.
Die Vögel flüchten übrigens nicht vor dem schlechten Sommerwetter:
Insektenfresser wie Rohr- und Laubsänger, Grasmücken und
Mehlschwalben finden nur im Frühjahr und Sommer in Deutschland genug
Nahrung; sie würden im Winter verhungern. Deshalb machen sie sich auf
die beschwerliche Reise.
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