(ots) -
- 44 Prozent der zwischen 35- und 55-Jährigen beschäftigen sich
nicht mit dem Thema
- 32 Prozent sparen gar nicht und 37 Prozent nur unregelmäßig für
ihre private Altersvorsorge
- 61 Prozent betrachten klassische Anlageformen als nicht mehr
ausreichend, obwohl 59 Prozent ausschließlich in ihnen
investiert sind
- 79 Prozent der befragten Frauen erwarten aufgrund ihrer
Erwerbsbiografien im Alter eine Versorgungslücke
Für Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren liegt das Thema
private Altersvorsorge noch in weiter Ferne. Zu diesem Ergebnis kommt
eine aktuelle Befragung von Amundi, die unter 1.000 weiblichen
Probanden durchgeführt wurde. Dabei lag der Fokus auf der
persönlichen Einstellung der Befragten zu folgenden drei Bereichen:
Relevanz des Themas private Altersvorsorge, finanzspezifische Aspekte
und Themen, die Frauen im Besonderen betreffen.
"Mit den Ergebnissen unserer quartalsweise durchgeführten Studie
wollen wir einen Beitrag zum besseren Verständnis der aktuellen und
zukünftigen Herausforderungen bei der Altersvorsorge leisten. Daher
haben wir die zweite Umfragerunde bewusst unter das Dachthema 'Frauen
in der Rente(nlücke)' gestellt", so Evi C. Vogl, Deutschlandchefin
von Amundi. "In der oft einseitigen Diskussion um die Rente wollen
wir damit der weiblichen Sichtweise auf das Thema Raum geben und
gezielt frauenspezifische Fragestellungen bei der Altersvorsorge
ausleuchten."
Knapp ein Drittel ohne private Altersvorsorge
Aus den Umfrageergebnissen lässt sich schließen, dass sich bei
Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren das private Sparen für die
Rente noch nicht durchgesetzt hat. So beschäftigt sich fast die
Hälfte (44 Prozent) gar nicht mit privater Altersvorsorge. Auch mit
fortschreitendem Alter wächst das Interesse an dem Thema nicht - das
Alter der Befragten spielt für die persönliche Relevanz keine
signifikante Rolle.
Dennoch ist sich die Mehrheit der befragten Frauen bewusst, wie
wichtig eine private Vorsorge angesichts der politischen und
demografischen Entwicklung ist. Jedoch ist kein klarer Trend
auszumachen, ob mit dieser Einsicht auch eine Verhaltensänderung der
Frauen einhergeht. So hat knapp ein Drittel (32 Prozent) überhaupt
keine private Altersvorsorge. Angesichts der politischen,
gesellschaftlichen und medialen Aufmerksamkeit, die der privaten
Altersvorsorge zuteilwird, ist das ein unerwartet hoher Wert. Noch
bestechender: Nur unwesentlich mehr Befragte (37 Prozent) sparen zwar
für ihre private Altersvorsorge, aber nicht regelmäßig. Auch diese
Zahl spiegelt die insgesamt unzureichende Verbreitung des privaten
Sparens für den Lebensabend unter Frauen zwischen 35 und 55 wider.
Frauen wollen "Sicherheit"
Eine weitere Motivation der Studie war es herauszufinden, wie die
befragten Frauen ihre eigenen Kenntnisse zu Finanzthemen einschätzen.
Verfügen Frauen für die Planung ihrer privaten Altersvorsorge aktuell
über genügend Finanzwissen? 37 Prozent antworteten darauf mit "nein".
Frappierend dabei: Fast jede vierte Frau (24 Prozent) möchte sich
nicht mehr Finanzwissen aneignen, um ihre private Altersvorsorge
besser zu planen.
Bei der Frage nach den wichtigsten Faktoren bei der privaten
Altersvorsorge rangiert "Sicherheit" mit deutlichem Vorsprung auf
Platz eins (54 Prozent), gefolgt von "Rendite" (9 Prozent),
"Verständlichkeit des Produkts" (6 Prozent), "Flexibilität" (6
Prozent) und "Inflationsschutz" (5 Prozent). Mit Blick auf die
gegenwärtigen Mini-Zinsen ist es überraschend, dass gerade die Angst
vor Wertverlust durch Inflation offenbar eine nachrangige Rolle
spielt. Das wiederum wirft unweigerlich die Frage nach dem Einfluss
des aktuellen Niedrigzinsumfeldes auf das Sparverhalten auf.
Niedrige Zinsen spielen für Frauen kaum eine Rolle
Lediglich ein Drittel der Befragten (33 Prozent) ist der Meinung,
wegen der aktuell niedrigen Zinsen jetzt oder in absehbarer Zeit
aktiv werden zu müssen, um die persönlichen Ziele bei der privaten
Altersvorsorge zu erreichen. Dementsprechend überrascht es nicht,
dass die Risikobereitschaft der Befragten gering ausgeprägt ist: Die
klare Mehrheit (92 Prozent) geht kein oder nur etwas Risiko ein -
trotz der niedrigen Zinsen.
61 Prozent betrachten zwar klassische, festverzinsliche
Anlageformen (wie zum Beispiel Sparbuch, Sparbrief oder
Bausparvertrag) als nicht mehr ausreichend für die private
Altersvorsorge. Nichtsdestotrotz sind fast gleich viele Befragte (59
Prozent) in ebensolche Anlagen investiert. Hieraus lässt sich
schlussfolgern, dass für Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren
das risikolose, festverzinsliche Sparen für die Rente immer noch mit
weitem Abstand die beliebteste Vorsorgemöglichkeit ist.
Schlechte Aussichten für Frauen und insbesondere Mütter im Alter
Die Einstellung der Befragten zu frauenspezifischen Themen ist
ebenfalls sehr aufschlussreich. Gefragt nach ihrem aktuellen
Wissensstand halten sich zwei Drittel (66 Prozent) selber für nicht
ausreichend informiert, was das aktuelle Scheidungsrecht und dessen
Auswirkungen auf die finanzielle Absicherung von Frauen im Alter
betrifft. Dessen ungeachtet wird die Anerkennung von
Kindererziehungszeiten als Ergänzung zur Rente ("Mütterrente") von
immerhin mehr als der Hälfte der Frauen (56 Prozent) als positiv
eingeschätzt.
Ãœberhaupt sind die Ergebnisse der Studie zu Fragen rund um die
"Gerechtigkeit" für Frauen im Alter aufrüttelnd. Vier von fünf Frauen
(79 Prozent) sind der Ansicht, dass Frauen mit Auszeiten und
Teilzeitarbeit in ihrer Erwerbsbiografie im Alter eine
Versorgungslücke haben werden. Drei Viertel (76 Prozent) sind der
Meinung, dass für alleinerziehende Mütter die Gefahr einer
Versorgungslücke im Alter besonders groß ist. Beide Ergebnisse weisen
darauf hin, dass echte Versorgungsgerechtigkeit für Frauen und Mütter
im Ruhestand zum jetzigen Zeitpunkt offenbar immer noch weit entfernt
ist, zumindest im Bewusstsein der heute 35- bis 55-Jährigen.
Des Weiteren nahm die Amundi-Studie das neue
Betriebsrenten-Stärkungsgesetz (BRSG) zum Anlass, um nach der Meinung
der Frauen zu dieser Gesetzesnovelle zu fragen. Die Antworten fielen
ernüchternd aus: Jede Zweite (50 Prozent) kennt das neue BRSG gar
nicht und nur 14 Prozent der Befragten bewerten das neue BRSG als
positiv. Daraus lässt sich ableiten, dass in der öffentlichen
Diskussion um Frauen und ihre Altersvorsorge noch viel
Informationsarbeit vonnöten ist.
Ãœber die Studie
Die Online-Befragung fand zwischen dem 9. und 13. Juni 2017 statt.
Konzipiert wurde die Untersuchung von Amundi Asset Management
(vormals Pioneer Investments), mit der Umsetzung wurde das Markt- und
Meinungsforschungsinstitut YouGov beauftragt. Dabei wurden 1.000
repräsentativ ausgewählte Personen zu ihren Meinungen und Erwartungen
rund um das Thema Altersversorgung sowie den von ihnen unternommenen
Vorsorgemaßnahmen befragt.
Im Rahmen quartalsweiser Befragungswellen werden jeweils die
Themenfelder "Regulation und Rente", "Frauen in der Rente(nlücke)",
"Beratungsqualität und Digitalisierung" sowie "Ruhestandsplanung der
'Golden Ager' (Generation 50 plus)" genauer unter die Lupe genommen.
Ein Pressefoto von Evi C. Vogl, Deutschlandchefin von Amundi
finden Sie anbei.
Eine Präsentation mit der Zusammenfassung der Ergebnisse können
Sie unter folgender URL herunterladen: http://hosting.fyleio.com/4924
/public/Germany/Presse/Altersvorsorge-Studie_2.Welle-Highlights_2017-
07-14.pdf
Pressekontakt:
Anette Baum
T: +49 (0)89 99226 2374
anette.baum(at)amundi.com
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