(ots) - Die Zahl der Krankheitstage bei den
Beschäftigten in Ostwestfalen-Lippe ist noch immer zu hoch. Diesen
Schluss kann man aus den Zahlen ableiten, die die AOK Nordwest
vorlegt. Danach war 2016 jeder der rund 285.000 versicherten
Erwerbstätigen dieser Krankenkasse durchschnittlich an 21,1 Tagen
krankgeschrieben. Das entspricht in etwa einem kompletten
Arbeitsmonat. Allein diese Zahl verdeutlicht, dass im Bereich
betrieblicher Gesundheit noch viel zu tun ist. Dies gilt umso mehr,
als der Krankenstand mit 5,8 Prozent in Ostwestfalen-Lippe ein halbes
Prozent höher liegt als im Bundesgebiet. Das heißt: Knapp sechs
Prozent der Belegschaften aller Betriebe waren rein rechnerisch an
jedem Arbeitstag des Vorjahrs aus Krankheitsgründen nicht an ihrem
Arbeitsplatz. Und nun kommt es: Knapp 40 Prozent aller
Arbeitsunfähigkeitstage (exakt 38,4 Prozent) entfallen auf
Langzeiterkrankungen. Auch wenn die Statistik der AOK bestimmte
Berufsgruppen wie den öffentlichen Dienst, Lehrer oder Polizisten
nicht repräsentativ abbilden kann, lässt sich aus diesen Zahlen doch
einiges an Handlungsbedarf für das produzierende und dienstleistende
Gewerbe ableiten. In einer Zeit, da die Mitarbeiterschaft in den
Betrieben aus demografischen Gründen immer älter wird, muss das Thema
betriebliche Gesundheit flächendeckend eine sehr hohe Priorität
bekommen, wo sie es nicht schon hat. Zudem ist der Wettbewerb um gut
ausgebildete Fachkräfte längst im Gange. Unternehmen, die gute
Ansätze im innerbetrieblichen Gesundheitsmanagement vorweisen können,
haben in diesem Konkurrenzkampf also ein wichtiges und gutes Argument
auf ihrer Seite. Betriebe die hier noch keine ausreichende Dynamik
entfaltet haben, sollten darüber schnellstens nachdenken und in die
Gesundheit ihrer Belegschaft investieren. Dabei haben Experten recht,
die sagen, dass es wichtig ist, nicht erst zu handeln, wenn das Kind
bereits in den Brunnen gefallen ist. Die Arbeitsbedingungen eines
jeden einzelnen Arbeitsplatzes gehören auf den Prüfstand. Dabei sind
Arbeitgeber immer auch auf die Rückmeldungen der Beschäftigten
angewiesen. Das Bewusstsein dafür, was dauerhaft gesund ist und was
nicht, kann nur im Schulalter geweckt werden. Ein ganzheitliches
Konzept ist also vonnöten.
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