(ots) - Die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Eva
Lohse, fordert von der Autobranche, konkrete Maßnahmen zur
Luftreinhaltung zu benennen. Die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen
sagte der "Heilbronner Stimme" (Mittwochausgabe): "Der Diesel-Gipfel
darf nicht beim Austausch von Argumenten oder vagen Ankündigungen für
weniger Stickoxide in der Luft stehenbleiben. Die Städte erwarten,
dass die Automobilindustrie Farbe bekennt und konkrete Maßnahmen
benennt, wie sie Dieselautos schnell und wirksam sauberer machen
kann. Denn es gibt keine Zeit zu verlieren. Die überhöhten
Stickoxid-Werte sind lang genug bekannt und die Euro-Normen werden
schon zu lange auf der Straße nicht eingehalten."
Lohse würde die Auflegung eines Fonds befürworten. Sie sagte dazu:
"Die Städte begrüßen, dass der Bund nach dem, was wir bisher wissen,
einen gemeinsamen Fonds mit der Industrie auflegen will, um gezielt
in den 28 Städten mit überhöhten Stickoxid-Werten kurzfristig
nachhaltige Mobilität zu unterstützen. Das Geld wird helfen, die
Maßnahmen dieser Städte für ein wirksameres Verkehrsmanagement und
weniger Staus zu verstärken sowie andere Verkehrsmittel attraktiver
zu machen. Außerdem sollten Bund und Länder den Städten bundesweit
möglichst bald auch den Ersatz von alten Bussen erleichtern. Dabei
sollte auf Technologieoffenheit gesetzt werden: Euro 6 bei Bussen
kann dabei genauso sinnvoll sein wie Elektroantrieb, Wasserstoff-,
Gas- oder Hybridfahrzeuge. Wir schätzen, dass eine Umrüstung der
kommunalen Busse jährlich 200 Millionen Euro über fünf Jahre kosten
würde."
Sie fügte hinzu: "Um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern,
müssen Bund und Länder ferner den öffentlichen Personennahverkehr in
Zukunft deutlich stärken. Der kommunale ÖPNV ist nach wie vor
erheblich unterfinanziert."
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