(ots) - "ttt" von den Salzburger Festspielen
Vieles ist in diesem Jahr neu bei den Salzburger Festspielen. In
seinem ersten Jahr als Intendant hat der Künstler und Pianist Markus
Hinterhäuser einen klaren Anspruch formuliert: Kunst hat immer auch
die Aufgabe, die Welt zu reflektieren. Folgerichtig lautet das Thema
der Festspiele "Strategien der Macht".
Hinterhäuser hat für viele Neuinszenierungen alte Freunde, auch aus
der bildenden Kunst, verpflichtet. Die iranisch-amerikanische
Filmemacherin und Künstlerin Shirin Neshat führt erstmals Opernregie:
Guiseppe Verdis "Aida", in den Hauptrollen Anna Netrebko und
Francesco Meli, am Dirigentenpult Riccardo Muti. William Kentridge
zeigt eine Ausstellung im Museum am Mönchsberg und führt Regie bei
Alban Bergs "Wozzeck". Auch eine Mozart-Oper darf in Salzburg nicht
fehlen. Teodor Currentzis hat seinen Chor MusicAeterna aus Perm
mitgebracht und gemeinsam mit Regisseur Peter Sellars ein Konzept
entwickelt, das Mozarts Werk "La Clemenza di Tito" um den Herrscher
Titus in einen aktuellen Kontext rückt und zu einem überwältigenden
Appell für Menschlichkeit und Milde in Zeiten des Terrors macht. Dass
es Hinterhäuser gelungen ist, Currentzis und sein Ensemble nach
Salzburg zu locken, ist als künstlerischer Coup zu werten. Bis zu
zwölf Stunden Proben am Tag sind für die Musiker keine Ausnahme. Wie
außergewöhnlich der Anspruch und die musikalische Botschaft von
Teodor Currentzis sind, zeigt "ttt" in einem Porträt des Dirigenten.
Natürlich wird in der Sendung auch der neue Jedermann besprochen, mit
Tobias Moretti in der Titelrolle und Stefanie Reinsperger als
vitaler, lebensnaher Buhlschaft an seiner Seite.
Max Moor mischt sich in der Festspielgasse unter das Publikum der
"Lady Macbeth"-Premiere. Und Mariss Jansons zeigt bei seinem
Opern-Debüt in Salzburg einmal mehr, dass er Schostakowitsch
dirigieren kann wie kein anderer. Regisseur Andreas Kriegenburg
entblößt mit seiner klugen Inszenierung die Absurdität dieses Dramas
um unerfüllte Sehnsüchte und den Kampf zwischen Mann und Frau. Soviel
lässt sich auf jeden Fall jetzt schon sagen: Salzburg ist in diesem
Jahr ein Festival der starken Frauen und der leisen Männer und löst
seinen Anspruch, unterschiedliche Spielarten der Macht zu
deklinieren, auf jeden Fall ein.
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Moderation: Max Moor
Redaktion: Sylvia Griss (BR)
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