(ots) - Im vergangenen Herbst haben sie noch von einer
niedrigen dreistelligen Zahl gesprochen, mittlerweile zählen die
nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden landesweit 2.000
Reichsbürger. Ein sprunghafter Anstieg? Oder haben die
Verfassungsschützer erneut gepennt? Im Vergleich zum manchmal etwas
trägen Bundesamt zeigen sich die Beamten des Landesamtes in
Nordrhein-Westfalen noch recht umtriebig. Sie haben die Reichsbürger
schon länger im Auge, tauschen sich mit Städten und Gemeinden aus,
schulen Mitarbeiter der Behörden, die sich mit den Staatsverweigerern
herumschlagen müssen. Da gilt NRW nach sieben rot-grünen
Regierungsjahren einigen als Vorbild. So richtig hat die Sensibilität
gegenüber dem Phänomen jedoch erst in den Monaten nach den tödlichen
Schüssen auf einen Polizisten im fränkischen Georgensgmünd zugenommen
- gesellschaftlich wie politisch. Wer Reichsbürger bis dahin nur als
traurige Spinner angesehen hatte, erkennt seither ihre oft komplexen,
jedenfalls kruden Anschauungen und ihren nicht selten ausgeprägten
Hang zu Waffen. Gewiss ist nicht jeder Reichsbürger ein Neonazi. Es
gibt jedoch eine gefährliche Verbindung zwischen Reichsideologie und
Rechtsextremismus. Mitunter gehen die Ideen der Selbstverwalter über
einen harten Kern von Anhängern des Nationalsozialismus hinaus,
finden Anklang bei Esoterikern und Verschwörungstheoretikern. In NRW
sollten die Behörden ihre Informationen über Reichsbürger weiterhin
sauber abheften.
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