PresseKat - NABU zum Fipronil-Skandal: Strengere Kontrollen und Umsteuern in der Agrarpolitik notwendig

NABU zum Fipronil-Skandal: Strengere Kontrollen und Umsteuern in der Agrarpolitik notwendig

ID: 1517652

(ots) - Angesichts des neuerlichen Lebensmittel-Skandals,
dass mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier in den Handel gelangt
sind, fordert der NABU bessere Kontrollen des Pestizid-Einsatzes und
ein grundsätzliches Umdenken der EU in ihrer Ernährungs- und
Landwirtschaftspolitik. Das derzeitige System sei anfällig für
illegales Handeln.

Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

"Der Fipronil-Fall zeigt einmal mehr: Die Lebensmittel-Industrie
produziert einen Skandal nach dem anderen. Fipronil hätte bei Hühnern
gar nicht eingesetzt werden dürfen. Dass uns ein neuer Skandal
ereilt, kommt allerdings nicht überraschend - und er wird auch nicht
der letzte sein. Nur wenn die EU ihre Agrar- und Ernährungspolitik
grundlegend ändert, werden sich Skandale wie dieser künftig
verhindern lassen."

Mit ihrer derzeitigen Agrarförderung belohne die EU vor allem
jene, die Masse statt Klasse produzieren. Auch aufgrund des
Preisdrucks durch Handel und Verbraucher seien Landwirte gezwungen,
möglichst viel und möglichst billig zu produzieren. "Daher ist die
Versuchung grundsätzlich groß, zu kritischen und mitunter illegalen
Mitteln zu greifen und so die Produktion bis zum Maximum auszureizen.
Um das Problem bei der Wurzel zu packen, brauchen wir ein Umdenken.
Für die Landwirte muss es sich wieder lohnen, naturverträglich zu
wirtschaften - durch eine bessere Förderpolitik und faire Preise. Mit
einer grundlegenden Reform der Agrarpolitik schützt die EU auch die
Verbraucher vor kriminellen Handlungen wie diesen."

Darüber hinaus forderte der NABU strengere Kontrollen beim Einsatz
von Pestiziden und damit auch neurotoxischer Insektizide wie
Fipronil. Seit Jahren seien bei den zuständigen Bundesländern in den
Pflanzenschutzdiensten massiv Stellen abgebaut worden. Eine wirksame
Überwachung der Anwendung von Pestiziden sei derzeit nicht möglich.







Pressekontakt:
Iris Barthel, NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1952,
E-Mail: presse(at)NABU.de

Christine Tölle-Nolting, NABU-Agrarexpertin, Tel. 030-284984-1641,
E-Mail: Christine.Toelle-Nolting(at)NABU.de

PD Dr. Werner Kratz, NABU-Bundesfachausschuss Umweltchemie und
Ökotoxikologie, mobil: 0157-84678414

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Datum: 04.08.2017 - 12:10 Uhr
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