(ots) - Mitleid ist vielleicht das Schlimmste, was man
einem Kanzlerkandidaten antun kann. Und doch kann man derzeit kaum
anders, als Martin Schulz zu bedauern. Der Verlust der
Ein-Stimmen-Mehrheit für Rot-Grün in Niedersachsen ist ein weiterer
schwer zu verkraftender Tiefschlag. Es lässt tief blicken, wenn eine
grüne Landtagsabgeordnete nach der Nichtnominierung für die
Landtagswahl durch die eigene Partei mal eben mir nichts, dir nichts
zur CDU wechselt. Und wenn sie dann auch noch fröhlich flötet: "Es
gibt auch noch andere Parlamente, bei denen man sich um ein Mandat
bewerben kann." Was Elke Twesten getan hat, schadet dem Ansehen der
gesamten Politik, bringt aber vor allem die Grünen - die es mit der
Moral gern besonders genau nehmen - in die Bredouille. Für die SPD
wiegt vor allem symbolisch schwer, dass nun schon wieder etwas
gewaltig schief läuft. Das ist nicht die Schuld von Martin Schulz.
Aber: Er muss aber damit klarkommen.
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