(ots) - Fipronil-Skandal: Hoher Millionenschaden für
Bauern in Deutschland und Niederlanden erwartet
Eierzertifizierer KAT kritisiert späte Warnung aus Belgien -
"Verbraucher können unbesorgt Eier kaufen"
Osnabrück. Der Fipronil-Skandal wird nach Einschätzung des
Eierzertifizierers KAT einen hohen Millionenschaden bei
Legehennenhaltern in Deutschland und den Niederlanden hinterlassen.
Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte
Friedrich-Otto Ripke, Vorsitzender des Vereins für kontrollierte
alternative Tierhaltungsformen (KAT): "Wir werden unseren Mitgliedern
empfehlen, Schadenersatzansprüche geltend zu machen, sobald die
Verursacher ermittelt sind." Das gelte auch für Betriebe, die
indirekt durch Entscheidungen von Handelskonzernen betroffen waren,
die Eier aus den Regalen genommen hatten. Laut Ripke können
Verbraucher aber wieder unbesorgt Schaleneier deutscher Betriebe
kaufen. "Das Ventil ist zu. Es gelangen keine belasteten Eier mehr
frisch in den Handel." Er rief Politik und Handelskonzerne dazu auf,
die entsprechende Entwarnung für die Verbraucher auszusprechen.
Deutliche Kritik übte Ripke an Belgien. Der Fipronil-Verdacht war
da bereits Anfang Juni bekannt geworden. "Es ist unverantwortlich,
dass die belgischen Behörden so spät gewarnt haben", kritisierte der
Vereinsvorsitzende. "Jetzt steht die gesamte Branche unter
Generalverdacht." Spätestens nach den ersten öffentlichen Warnungen
hätte keine Gefahr mehr bestanden, dass Verdächtige Beweismittel
vernichten. Trotzdem seien Lieferlisten weiter unter Verschluss
gehalten worden und Branche und Verbraucher im Unklaren über das
Ausmaß geblieben.
KAT gehören europaweit etwa 2200 Legehennenbetriebe an. Fast jedes
Ei in deutschen Supermärkten kommt aus einem KAT-Stall. Etwa 100
Betriebe des Vereins in den Niederlanden und weniger als fünf in
Deutschland sind direkt vom Fipronil-Skandal betroffen.
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