(ots) - Fipronil-Skandal: Niedersachsens Agrarminister
kritisiert Krisenmanagement der Bundesregierung
Meyer spricht von "nationaler Angelegenheit" - Wenig Verständnis
für späte Gift-Warnung aus Belgien
Osnabrück. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer
(Grüne) hat scharfe Kritik am Krisenmanagement der Bundesregierung
beim Fipronil-Skandal geäußert. Auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag) sagte Meyer, Bundesminister Christian Schmidt (CSU)
sei seiner Aufgabe offenbar nicht gewachsen. "Da entwickelt sich
einer der größten Lebensmittelskandale der letzten Jahre und von
Herrn Schmidt ist nichts zu hören", sagte der Vorsitzende der
Agrarministerkonferenz. Der Skandal um Fipronil in Eiern sei "eine
nationale Angelegenheit", betonte Meyer. Die Bundesregierung könne
nicht allein auf die Verantwortlichkeit der Bundesländer verweisen.
Besonders bei den Auslandskontakten zu den Behörden in den
Niederlanden und Belgien sei der Bund gefragt.
Wenig Verständnis zeigte Meyer für die Entscheidung der belgischen
Behörden, nicht bereits direkt nach Bekanntwerden der
Fipronil-Problematik im Juni andere EU-Staaten zu warnen. Es sei zwar
nachvollziehbar, Ermittlungen nicht gefährden zu wollen, sagte Meyer
der "NOZ". "Das hindert aber doch nicht daran, wichtige Informationen
auf Behördenebene auszutauschen, um sofort handeln zu können und
Bauern, Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher vor einem
Maximalschaden zu bewahren." So sei auch in anderen vergleichbaren
Fällen vorgegangen worden.
Die belgischen Behörden hatten zuvor erklärt, bereits Anfang Juni
vom Fipronil-Verdacht gewusst zu haben. Erst am 20. Juli meldeten sie
dann erste Fälle EU-weit. Am Montag will
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt mit seinem belgischen
Amtskollegen über Sachstand und neue Erkenntnisse sprechen.
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