(ots) - Gerade erst wurde der Testlauf mit der
umstrittenen elektronischen Gesundheitskarte beendet und die
bundesweite Verbreitung beschlossen, schon folgt die nächste Kampagne
gegen den Datenspeicher für Versicherte. Von Plänen der
Bundesregierung ist jetzt die Rede, die Karte nach der Bundestagswahl
für gescheitert zu erklären. Es wundert nicht, dass sich mit diesen
Worten niemand der sonst durchaus auskunftsfreudigen Funktionäre aus
Ärzte- und Kassenverbänden zitieren lassen will. Mal ehrlich: Die
Strukturen der Branche sind derart verkrustet und die Interessen
teils so gegenläufig, dass klar ist, warum die Verbreitung der Karte
so lange dauert. Elf Jahre Entwicklungsdauer und geschätzte 1,7
Milliarden Euro Kosten sind kein Ruhmesblatt - weder für die deutsche
Politik noch für die Selbstverwaltung der Branche. So muss die Karte
schon als Flop gelten, lange bevor sie überhaupt zeigen darf, was sie
theoretisch kann. Das ist insofern bedauerlich, als sie bei einem
sicheren Datenaustausch nicht nur Ärzten, sondern auch Patienten
echten Mehrwert bieten könnte.
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