(ots) - Fipronil-Skandal: Bundesregierung kritisiert
Krisenmanagement der Nachbarländer
Agrarminister Schmidt telefonierte mit Amtskollegen - "Ich erwarte
Transparenz und schnelle Information"
Osnabrück. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat das
Krisenmanagement der Niederlande und Belgiens im Fipronil-Skandal
kritisiert. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag) sagte der CSU-Politiker: "Die Geschwindigkeit und der
Umfang der Informationen seitens Belgien und der Niederlande ist zu
optimieren." In Telefonaten mit seinen Amtskollegen aus den
Beneluxstaaten habe er am Montag "unmissverständlich zum Ausdruck
gebracht, dass ich schnelle Informationen und Transparenz erwarte",
betonte Schmidt. Auf seine Initiative hin würden nun
Verbindungsbeamte in die jeweiligen Behörden der Länder entsandt.
"Wir wissen heute, der Informationsfluss zwischen den EU-Staaten muss
besser werden", sagte der CSU-Politiker. Zuvor war bekannt geworden,
dass Belgien bereits Anfang Juni vom Fipronil-Verdacht wusste, aber
erst am 20. Juli EU-weit gewarnt hatte.
Schmidt wies unterdessen Kritik von Grünen-Politikern an seinem
Krisenmanagement zurück. Er könne darin keine Substanz erkennen,
sagte der Bundesminister der "NOZ". "Mit der Lebensmittelsicherheit
und den Sorgen der Verbraucher sollte man allerdings keinen Wahlkampf
machen." Zuvor hatte unter anderem Niedersachsens Agrarminister
Christian Meyer (Grüne) dem CSU-Politiker Versagen vorgeworfen.
Die Forderung nach einer Herkunftskennzeichnung für verarbeitete
Eier sei im Zusammenhang mit dem Fipronil-Skandal "nicht
nachvollziehbar", so Schmidt. "Die Hersteller sind bereits
verpflichtet, die Rückverfolgbarkeit der Chargen zu gewährleisten."
Deswegen sei es am Freitag bereits zu ersten Rückrufen von eihaltigen
Produkten gekommen, betonte der Minister.
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