(ots) - IT-Projekte werden schrittweise erfolgreich
Das vermeintliche Rückgrat des digitalen Gesundheitswesens wird
nicht fertig: Wenn sich die Telematikinfrastruktur mit der
elektronischen Gesundheitskarte als Herzstück weiter verzögert,
könnte die Politik zumindest Teilprojekte wie den elektronischen
Medikationsplan oder gar das digitale Rezept priorisieren. In der IT
ist ein schrittweises Vorgehen die Regel - auch um Zwischenerfolge zu
haben. Bei der heutigen Komplexität der IT wagt eigentlich kein
Unternehmen mehr den Big Bang.
"Die Digitalisierung des Gesundheitswesens drängt. Deutschland ist
dabei, den Anschluss zu verlieren", sagt Christian Buse, Apotheker
und Vorstand des BVDVA. In vielen EU-Ländern funktioniert die
Arzneimittelversorgung bereits ausschließlich über das elektronische
Rezept und Patienten können auf Wunsch einen elektronischen
Medikationsplan haben. In Deutschland scheint das in weiter Ferne zu
liegen.
Medikationsplan als "Quick Win"?
Die Gedanken könnte man kreisen lassen: Im Shop von Apple gibt es
bereits fünf digitale Medikationspläne. Deutsche Versandapotheken
sind digitalisiert und könnten Schnittstellen zu den bestehenden Apps
bilden. Auf Wunsch der Patienten könnte der Medikationsplan aktiviert
werden. Ärzte und Pfleger könnten Einblick erhalten, wenn der Patient
ihnen die Daten gibt. Das ist nur ein Gedankenspiel, doch ein
elektronischer Medikationsplan kann die
Arzneimitteltherapiesicherheit entscheidend verbessern: Derzeit
rechnet Professor Dr. Harald Dormann von der Uniklinik Fürth
bundesweit mit bis zu 30.000 Todesfällen jährlich auf Grund von
Nebenwirkungen. Das ist durchaus ein Grund, den Medikationsplan
schneller zu digitalisieren und einen schnellen Erfolg zu erzielen.
Auch wenn man an einigen Stellen Abstriche machen muss.
In drei Jahren live
In Estland finden Wahlen bereits per Mausklick statt und die
Patientenakte ist elektronisch. Besonders erfolgreich ist das
elektronische Rezept, mit dem die Esten verschreibungspflichtige
Medikamente mit dem Ausweis in jeder Apotheke des Landes abholen oder
sich liefern lassen können. Technisch war das System nach drei Jahren
Vorlaufzeit live und schafft heute Effizienz sowie Kostenvorteile.
Auch in Deutschland könnte das elektronische Rezept die
Digitalisierung des Gesundheitswesens treiben.
So sagt auch der EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis: "52
Prozent der EU-Bürger wünschen sich einen elektronischen Zugang zu
ihren Gesundheitsdaten. Wir müssen uns mehr anstrengen, um dies
Wirklichkeit werden zu lassen." Die deutschen Versandapotheken sind
bereit und hoffen, dass die Politik nach den Wahlen auf eine
schrittweise Umsetzung setzen.
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