(ots) - Wie groß der Druck bei Unternehmen ist, sieht
man oft an der Höhe der Rabatte: Spätestens als die Baumarktkette
Praktiker nahezu dauerhaft "20 Prozent auf alles - außer Tiernahrung"
gewährte, ahnte man, dass die Insolvenz naht. Die ist zwar bei den
milliardenschweren deutschen Autobauern (glücklicherweise) in weiter
Ferne. Doch Prämien von bis zu 10.000 Euro, wie sie VW jetzt
anbietet, zeigen das Dilemma der Branche: In den Modellpaletten
fehlen überzeugende umweltfreundliche Elektro-Alternativen, also
müssen nun auf Gedeih und Verderb die für die Abgasbilanz benötigten
Diesel-Autos in den Markt gebracht werden. Dabei hilft auch
sprachliche Schönfärberei: Die maximale Summe der "Umweltprämie" von
VW gibt es ausgerechnet für den Geländewagen Touareg. Beim
Diesel-Gipfel hatten die Hersteller teure Nachrüstungen von
Alt-Fahrzeugen abgelehnt, nun zahlen sie hohe Prämien an
Neuwagenkäufer. Dass sie Kunden früher Diesel-Fahrzeuge mit großen
Versprechungen verkauft haben, ist offenbar egal - sollen die doch
ein neues Auto kaufen. Das ist zynisch.
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