(ots) - Die neue schwarz-gelbe NRW-Landesregierung hat
sich für die Einrichtung liberaler Moscheen ausgesprochen. Derartige
Gebetshäuser zeigten die Vielfalt des Islam, sagte
NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Daher begrüße
ich entsprechende Initiativen." Wichtig sei, dass sich keine
religiöse Gemeinschaft vor einen politischen Karren spannen lasse.
Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) sagte: "Muslime in
NRW möchten sich nicht in eine Schublade stecken lassen. Sie
verbinden ihre Religion weniger mit dem Bild, das die öffentliche
Wahrnehmung dominiert. Für viele von ihnen steht der Islam nicht für
Rückständigkeit und Gewalt." Deshalb sei es gut, wenn durch
Initiativen zur Gründung liberaler Moscheen dieser Wahrnehmung etwas
entgegengesetzt werde. Eine finanzielle Unterstützung für den Bau
liberaler Moscheen schloss ihr Ministerium aber aus. Der Moscheebau
anderer islamischer Verbände sei bislang auch nicht gefördert worden,
hieß es. So sei etwa beim Bau der Merkez-Moschee des
deutsch-türkischen Islamverbands Ditib in Duisburg-Marxloh lediglich
die Begegnungsstätte der Moschee gefördert worden - ein vom
Gotteshaus abgetrennter Bereich, der für die Begegnung, Bildung und
Information der Allgemeinheit offensteht.
Hintergrund:
In Berlin hat Mitte Juni die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee
eröffnet. Frauen dürfen dort nicht nur gemeinsam mit Männern
unverschleiert beten, sondern auch selbst predigen. Vor Kurzem hielt
der offen homosexuell lebende französische Imam Ludovic-Mohamed Zahed
eine Freitagspredigt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell