(ots) - Das Außenministerium gab bekannt, dass
Thailand durch Bereitstellung seines Philosophie der
Suffizienzwirtschaft-Modells anderen Entwicklungsländern hilft, die
nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen.
Von den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen
scheint das letzte Ziel - die Neubelebung globaler Partnerschaft für
nachhaltige Entwicklung - das zwingendste zu sein. Denn eine bessere
Welt kann nur durch Zusammenarbeit geschaffen werden. So viele der
Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen - von Klimawandel bis
zur Ausrottung von Krankheiten - sind grenzenlos. Auch wenn
Ergebnisse nach Land gemessen werden, wird unsere Zukunft letztlich
untragbar sein, solange Nationen keinen Weg finden, zum Wohl unseres
Planten und seiner Einwohner an einem Strang zu ziehen.
Als Vorsitzender 2016 der Gruppe der 77 - die größte Koalition von
Entwicklungsländern bei den Vereinten Nationen - hat sich das
Königreich Thailand zum obersten Ziel gesetzt, die Kooperation
zwischen Nord und Süd zu verbessern sowie die Süd-Süd-Kooperation zu
stärken. Dieser Austausch von Ressourcen, Technologie und Wissen
zwischen Entwicklungsländern, die oftmals als Globaler Süden
bezeichnet werden, kann zum Erreichen der nachhaltigen
Entwicklungsziele beitragen. Als Vorsitzland hat Thailand daran
gearbeitet, diese Vision in die Tat umzusetzen. Selbst vor seinem
Vorsitz teilte Thailand sein eigenes Entwicklungsmodell mit Ländern,
die mit den Herausforderungen einer sich im Wandel befindlichen Welt
kämpfen. Dieses Modell wird als Philosophie der Suffizienzwirtschaft
bezeichnet.
Die Philosophie der Suffizienzwirtschaft, die vom verstorbenen
Monarchen König Bhumibol Adulyadej eingeführt wurde, ist ein Ansatz
für eine Entwicklung und ein Leben, das auf Mäßigung, Vernünftigkeit
und umsichtiger Entscheidungsfindung basiert. Sie beschreibt ein
Leben im Einklang mit der Umwelt und eine sinnvolle Nutzung von
Ressourcen, um Belastbarkeit und Wohlbefinden zu nähren. Bauern,
Gemeinschaften, Unternehmen und Nationen können ihre Prinzipien
gleichermaßen anwenden. Im Kontext der Philosophie bezieht sich
Suffizienz nicht auf ein Leben in Isolation. Stattdessen ist sie ein
Aufruf zur Kooperation in Gemeinschaften für das Allgemeinwohl - die
Quintessenz von Partnerschaften.
Thailand ist sich des Werts einer Zusammenarbeit bewusst. Als
Land, das ehemals der Entwicklungshilfe bedurfte, ist Thailand nun
eine Gebernation, stellt Fördermittel bereit, teilt seine
Wissensressourcen und bietet technische Hilfe, Stipendien sowie
Kapazitätsaufbau für weniger entwickelte Nationen. Im Jahr 2015
stellte das Königreich anderen Ländern durch die Thailand
International Cooperation Agency 78 Millionen USD an öffentlicher
Entwicklungshilfe bereit, während die ausländischen
Direktinvestitionen 58 Milliarden USD überstiegen, von denen ein
großer Teil Entwicklungsländern zugutekam.
Auch wenn großzügige Finanzierung wichtig ist, ist Thailands
Bereitschaft, sein Wissen und seine Erfahrung mit der Philosophie der
Suffizienzwirtschaft zu teilen, von noch größerem Wert. Bisher nahmen
Vertreter von 105 Ländern an Workshops, Seminaren und Schulungskursen
teil, die von Thailand zu dieser Philosophie und ihrer Anwendung
ausgerichtet wurden.
Thailand ist mit mehreren Ländern Partnerschaften eingegangen, um
ihnen bei der Implementierung ihrer eigenen Entwicklungsprojekte zu
helfen, die auf den Prinzipien und Methoden der Philosophie der
Suffizienzwirtschaft basieren. Osttimor setzt für nachhaltige
Landwirtschaftsprojekte und zur Unterstützung der Gründung von
Kleinunternehmen Entscheidungsprozesse ein, die auf dem Rahmenwerk
der Philosophie basieren. Kambodscha hat als Pilotprojekt für weitere
Gemeinschaften ein Suffizienzwirtschaftsdorf eingerichtet. Indonesien
nutzt Suffizienzprinzipien, über die sie thailändische Berater
informierten, für ökologische Farmprojekte, die das Einkommen und die
Lebensqualität von Dorfbewohnern heben. Und Nachbarland Myanmar
arbeitet mit thailändischen Partnern zusammen, um Zentren für
nachhaltige Entwicklung sowie Projekte zur ländlichen Entwicklung
einzuführen, die auf Suffizienzprinzipien basieren.
Auch fernab von Asien wird die Philosophie der
Suffizienzwirtschaft zum Wohle der lokalen Bevölkerung übernommen. Im
südafrikanischen Land Lesotho hat Thailand die Einrichtung eines
Zentrums zur Einführung von integrierter Landwirtschaft und
agroforstlicher Landwirtschaft unterstützt, das die Umwelt dieses
Landes schützt, während gleichzeitig bessere Nahrungsmittelsicherheit
und Lebensgrundlagen für Teilnehmer geschaffen werden. Mehrere
Nationen in Südamerika wenden ebenfalls Ansätze an, die auf dieser
Philosophie beruhen.
"Entwicklungsansätze - wie die Philosophie der
Suffizienzwirtschaft von Thailand, die eine werthaltige Entwicklung
fördert - die nicht nur die [SDG]-Agenda ergänzen, sondern auch
unseren eigenen nationalen Entwicklungsrahmen, werden uns sicherlich
bei der Implementierung der SDGs (Sustainable Development Goals,
nachhaltige Entwicklungsziele) helfen", teilte Guillame Long,
Ecuadors Minister für auswärtige Angelegenheiten, letztes Jahr der
UN-Generalversammlung mit.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen, wird
Einsatz und Durchhaltevermögen erfordern. Für einige Länder im
Globalen Süden, die über begrenzte Ressourcen und Kapazitäten
verfügen, mögen die anstehenden Aufgaben gewaltig erscheinen. Doch
trotz seiner eigenen Beschränkungen erreichte Thailand die
Milleniums-Entwicklungsziele vorzeitig und verdankt einen
beachtlichen Anteil dieses Erfolgs der Philosophie der
Suffizienzwirtschaft. Thailand ist bereit, eine Partnerschaft mit
jedem Land einzugehen, das Wissen und Fachkenntnisse wünscht sowie
einem bewährten Pfad zu nachhaltiger Entwicklung folgen möchte. Denn
eine bessere Welt kann nur auf eine Weise geschaffen werden - und
zwar durch Zusammenarbeit.
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