(ots) - Fipronil-Skandal: Niedersachsen fordert
EU-Task-Force für Lebensmittel
Meyer will EU-Behörde mit Kontrollkompetenz - NRW-Ministerin: EU
muss mit Strafen drohen
Osnabrück. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne)
hat sich angesichts des Fipronil-Skandals für eine stärkere
Lebensmittelüberwachung durch die EU ausgesprochen. Der Vorsitzende
der Agrarministerkonferenz sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag): "Ich fordere eine EU-Task-Force mit Kontrollkompetenzen
auf europäischer Ebene zum Schutz der Verbraucherinnen und
Verbraucher." Nur so kämen die Behörden "grenzüberschreitenden
kriminellen Lebensmittelpanschern" auf die Spur, die offenbar auch
bei Fipronil-belasteten Eiern am Werk gewesen seien.
Wenig Verständnis zeigte Meyer für das Verhalten der Niederlande
und Belgiens: "Es kann nicht sein, das Informationen zum Schutz der
Gesundheit von Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Europa
nur deshalb liegen bleiben, weil sich nationale Behörden streiten."
Zuvor hatte der belgische Agrarminister schwere Vorwürfe erhoben,
wonach die Niederlande bereits 2016 Fipronil in Eiern festgestellt
hätten. Die dortige Behörde wies das zurück.
Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzministerin Christina Schulze
Föcking (CDU) sagte der "NOZ", eigentlich funktioniere das
europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel. "Die Schwachstelle
ist, dass die einzelnen EU-Länder unterschiedliche Kriterien anlegen,
wann sie was melden." Der Fipronil-Skandal zeige, dass dies nicht
zuverlässig funktioniere. Schulze Föcking: "Hier muss die
EU-Kommission eingreifen und auch mit Strafen drohen."
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