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Einer flog aus dem Schreiadler-Nest / Der Webcam-Star der Deutschen Wildtier Stiftung ist flügge und startet bald Richtung Afrika

ID: 1519151

(ots) - Wochenlang wurde er von Feinden wie Rabenvögeln
belagert und belästigt. Er musste Stürme und Gewitter abwettern - und
vor allem musste er eins: viel fressen und schnell wachsen! Jetzt ist
aus dem Küken ein prächtiger Schreiadler geworden. Umsorgt von seinen
Eltern und dabei Tag für Tag von über 1.000 Menschen per
Live-Schaltung aus dem Schreiadlerhorst beobachtet, hat er es
geschafft: Der Jungvogel ist flügge. Er zieht immer weitere Kreise um
den Adlerhorst, um in wenigen Wochen Richtung Afrika durchzustarten.
Aufgrund der Flugübungen war der junge Schreiadler in den letzten
Tagen nur noch sehr selten auf der Internetseite der Deutschen
Wildtier Stiftung zu beobachten.

"Seit dem Schlüpfen Anfang Juni hat der Jungvogel sein Gewicht
fast um das 20-Fache gesteigert", sagt Dr. Andreas Kinser,
Schreiadlerexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. Der verfressene
"Halbstarke" verschlang alles, was die Altvögel ihm serviert haben:
Frösche und Kröten, Mäuse und Maulwürfe. Wie sieht die Nahrung der
Küken aus? Genau um diese Frage ging es den lettischen Biologen, die
die Webcam im Frühjahr an dem Schreiadlerhorst in Lettland
installiert hatten. Die größte Herausforderung steht dem Jungvogel
aber noch bevor: Er muss die richtige Zugroute in sein Winterquartier
finden. Schreiadler sind Thermiksegler, die beim Langstreckenflug die
Aufwinde über dem Land nutzen müssen. Über das offene Meer können sie
nicht fliegen. Und so verläuft der Zug der Schreiadler über den
Bosporus.

Doch wie finden die unerfahrenen Flieger die sichere Route? Dabei
sind junge Schreiadler auf den Anschluss an erfahrene Altvögel
angewiesen. Das zeigen die neuesten Ergebnisse aus einem Projekt der
Deutschen Wildtier Stiftung. Zogen die Jungadler aus Deutschland
allein los, wählten sie häufig die Richtung Süden und verendeten oft




zwischen Italien und Afrika im Mittelmeer. Mit erfahrenen Altvögeln
ziehende Jungadler flogen dagegen auf dem richtigen Zugweg nach
Südosten und erreichten so den Bosporus.

Ein weiteres Phänomen wurde durch das Projekt der Deutschen
Wildtier Stiftung ebenfalls bekannt. Wenn Schreiadler als Küken aus
einem Horst entnommen und per Hand aufgezogen werden, kehren sie
stets in die Region zurück, in der sie gefüttert wurden und
aufgewachsen sind und nicht in die Region, in der sie geschlüpft
sind. Der Auswilderungsort ist zu ihrer neuen Heimat geworden.
Deshalb tauchten später ursprünglich "lettische" Schreiadler als
Brutvögel in Deutschland und Polen auf.

Wenn alles klappt, erreicht der Jungvogel, der vor der Webcam groß
und stark geworden ist, im November sein Winterquartier im südlichen
Afrika und kehrt dann Anfang April 2018 in seine Heimatregion in
Lettland zurück. Mit etwas Glück landen seine Eltern dann wieder
direkt vor der Webcam ihres Horstes und beginnen eine neue Brut.

Hintergrund

In den Jahren 2006 bis 2011 hat die Deutsche Wildtier Stiftung mit
Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Projekt
"Jungvogelmanagement" umgesetzt. Ziel des Projektes war, den
Bruterfolg der Schreiadler kurzfristig zu erhöhen, bis mittelfristig
andere Schutzbemühungen zum Erfolg führen. Darüber hinaus sollte
mithilfe der Telemetrie der Erfolg der Jungvogelaufzucht überprüft
und dokumentiert werden. Um die Anzahl "gemanagter" Jungvögel zu
erhöhen, wurden zweitgeborene Jungvögel, die in freier Natur keine
Ãœberlebenschance haben, in Lettland aus den Horsten entnommen, in
Deutschland von Hand aufgezogen und schließlich nahe der
Aufzuchtstation ausgewildert.

Der Abschlussbericht des Projektes und weitere Informationen zu
den telemetrierten Schreiadlern stehen unter www.Schreiadler.org zur
Verfügung.

Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de



Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 10.08.2017 - 09:00 Uhr
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