(ots) - Mit dem Projekt "Industrie 4.0" will die
Bundesregierung im Zeitalter der Digitalisierung der 4. Industriellen
Revolution den Weg ebnen. Schön und gut - nur was bedeutet dies genau
wie soll dieses Projekt umgesetzt werden? Mit diesen Fragen
beschäftigen sich heute noch viele Unternehmen des Mittelstandes und
tasten sich daher nur zögerlich heran. Dabei ist die Antwort ebenso
einfach wie genial. MES-Systeme sind die Versinnbildlichung der
digitalen Vernetzung zwischen Computer, Mensch und Maschine. Schon
seit geraumer Zeit ist der Begriff "Manufactoring Excecution System"
(MES) in aller Munde. Allerdings hatten viele Anwenderunternehmen
Schwierigkeiten damit, die MES-Software mit der bereits vorhandenen
ERP-Software dahingehend zu koppeln, sodass die Integration nicht nur
aus einer Dateischnittstelle besteht, sondern ein intelligenter
Austausch von Informationen möglich ist. Bisher gab es hierfür keine
Standard-Lösung. Wenn überhaupt, wurde eine Middleware eingesetzt,
das Meiste jedoch per Hand ins System "geschummelt". Mit der
Spezifikation "ISA S95" können jegliche Inhalte, die zwischen beiden
Systemen ausgetauscht werden sollen, bestimmt werden. Zudem wurde ein
neues XML-Schema namens B2MML (Business to Manufactoring Markup
Language) für den Datenaustausch zwischen MES und ERP entwickelt, um
damit eine verbindliche Standardlösung zu bieten.
Der MES-Hersteller Wonderware B2MML stellt mit seiner Technik eine
Umwandlung von auftragsbezogenen ERP-Daten zur Verfügung, sodass
diese vom MES-System sachgerecht aufgenommen und weiterverarbeitet
werden können. So werden beispielsweise Kundenaufträge in
Fertigungsaufträge zerlegt und dem MES-System übermittelt, damit
dieses anhand der Daten die lokale Produktionslinie planen,
überwachen und kontrollieren kann. Der ERP-Marktführer SAP bietet
selbst eine Portaloberfläche namens "iViews" an, um Informationen aus
dem ERP- und MES-System gemeinsam anzuzeigen, hält sich jedoch bei
der Entwicklung eigener MES-Systeme zurück bzw. überträgt diese
Aufgabe seinen Partnern wie Osco Olbricht, Seehaus & Co. Consulting
GmbH.
Die Vorteile der gemeinsamen Nutzung von ERP- und MES-Systemen
liegen auf der Hand: So kann beispielsweise ein Stahlfertiger seine
Produktion je nach individuellen Kundenwünschen ohne viel Aufwand
variieren, indem die vom ERP-System an das MES-System übermittelten
Auftragsdaten in die Produktionsplanung eingespeist werden, welche
dann abgestimmt auf jede zur Auftragsbearbeitung verfügbare Maschine,
jeder Mitarbeiter und alle notwendigen Materialien erstellt wird,
sodass alle Mitarbeiter, Materialien und Maschinen effizient sowie
effektiv genutzt werden. Allerdings wissen dennoch viele
Anwenderunternehmen nicht viel mit der Implementierung anzufangen.
Die sich herauskristallisierenden Schwierigkeiten offenbaren sich in
Form der verschwommenen Grenze zwischen ERP- und MES-System, d.h. wo
hört ERP auf und wo fängt MES an? Theoretisch wären neueste
MES-Systeme so weit, die meistgenutzten ERP-Aufgaben zu übernehmen
und dennoch konnte sich dieses System bis dato nicht durchsetzen.
Dies könnte womöglich den, verglichen mit den Riesen der ERP-Branche,
"winzigen" Anbietern von MES-Systemen, die es noch nicht geschafft
haben, sich in der großen Wirtschafswelt bemerkbar zu machen, zu
Grunde liegen. Nun obliegt es ihnen, die deutsche Industrie auf
dieses Thema zu sensibilisieren und eine ihr gewidmete
Aufklärungsaktion zu starten sowie der Öffentlichkeit insgesamt
aufzuzeigen, zu was die heutigen technologischen Errungenschaften
fähig sind und welche Vorteile sie auch letztendlich für den
Endkunden mit sich bringen.
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Pavlo Hanov
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