(ots) - Wahlen in Afrika, so scheint es, sind entweder
vollendete Tatsachen, die lediglich als Lendenschürzchen dienen. Oder
gefährliche Unternehmen, die mehr schaden als nutzen. Haben jene
Afrikaner also Recht, die das "westliche Konzept" der
Mehrheits-Demokratie für den turbulenten Kontinent grundsätzlich in
Frage stellen und stattdessen einen afrikanischen Weg der
Konsens-Findung fordern? Zweifellos nicht. Hinter ihrer Forderung
verbirgt sich der nur schlecht getarnte Versuch afrikanischer Big
Men, ihre Macht ohne störende Befragung der Bevölkerung zu
zementieren. Für korrupte Diktatoren wie den Simbabwer Robert Mugabe,
den Kongolesen Joseph Kabila oder den Äquatorialguineer Theodoro
Obiang Nguema sind Urnengänge lediglich Schaufensterattrappen, die
möglichst öffentlichkeitswirksam arrangiert werden müssen: Von
wirklicher Mitbestimmung des Volkes halten diese Big Men bekanntlich
nichts.
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